Leserbrief von Josef Stock aus Finkenberg

Sehr geehrter Herr Präsident Zangerl,

ich hatte schon einige Male Gelegenheit, mit Ihnen über die Mitarbeitersituation im Tourismus zu diskutieren. Aber der Artikel vom 24.1.18 im Bezirksblatt und diese ständigen allgemeinen Verunglimpfungen unserer Branche bedrücken mich zutiefst.Was Sie in Ihrem Artikel fordern gibt es bei uns und in vielen anderen Betrieben schon lange:100% Ganzjahresarbeitsplätze, zu 95% 5 Tage Woche, regelmäßige Arbeitszeiten und Dienstpläne, familienfreundliche Bedingungen (einheimische Mitarbeiter am Wochenende wenn möglich frei) und für Alle Einheimischen Mitarbeiter, die keine Quartier benötigen weit über Kollektiv liegende Löhne. Schon seit Jahren gibt die Branche ihr Bestes um Mitarbeiter zu bekommen und diese zu halten.Außerdem investieren wir Gastronomen enorm viel in gute Mitarbeiterquartiere mit allem Komfort.

In welcher Branche können Mitarbeiter kostenlos wohnen und essen? In welcher Branche können Mitarbeiter ihren redlich verdienten Lohn „mit nach Hause nehmen“,
weil die Mitarbeiter in unserer Branche problemlos vom Trinkgeld leben können?
Wenn Sie, sehr geehrter Herr Zangerl ihre Energie, mit der Sie permanent unseren Berufsstand wegen weniger „schwarzen Schafe“ ,die es aber in allen Berufsgruppen gibt (wahrscheinlich auch in der Arbeiterkammer) dazu aufwenden würden,
die vielen positiven Seiten der Tourismuswirtschaft den Tirolern bzw. Österreichern schmackhaft zu machen, wäre Allen geholfen. Sie hätten weniger Arbeitslose und unsere Branche mehr Mitarbeiter. Wenn bei dieser Hochkonjunktur, wo ALLE Branchen verzweifelt nach Mitarbeitern suchen, es ca. 400.000 Arbeitslose gibt bzw. stempeln dürfen, muß auf dem Arbeitsmarkt (inkl. Arbeiterkammer) auch etwas schief laufen. Anstatt dauernd unseren Berufsstand schlecht zu reden, sollten Sie sich Gedanken machen, wie aus den vielen Arbeitslosen, arbeitswillige Mitarbeiter werden könnten.Vielleicht gelingt es Ihnen in Zukunft, mit der Tourismusbranche einen fairen Umgang an den Tag zu legen, denn unsere vielen tüchtigen Mitarbeiter und Unternehmerfamilien, die jeden Samstag, Sonntag, Feiertag und an langen Abenden die Einheimischen und Gäste betreuen und verwöhnen haben sich den allergrößten Respekt verdient. Es wäre wohl für alle Einheimischen und Gäste nicht so lebenswert in unserem so wunderschönen Tirol, wenn es an diesen speziellen Tagen und Abenden keine Gastronomie gäbe. Wir können und wollen nicht unsere Mitarbeiter wegrationalisieren, wie es in vielen anderen Branchen möglich ist. Gute Mitarbeiter sind die tragenden Säulen in unseren Betrieben. Und diese gilt es gemeinsam zu fördern und zu stärken. Josef u. Barbara Stock, Stock Resort in Finkenberg
josef@stock.at

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