"Möchte der Betriebs GmbH meinen Stempel aufdrücken"

Susanne Duschek-Fercher ist seit dem Frühjahr Geschäftsführerin der Spittal Drau Betriebs GmbH - und zuständig für Spittals Sportstätten
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SPITTAL (ven). Die WOCHE traf sich mit der neuen Geschäftsführerin der Spittal Betriebs GmbH Susanne Duschek-Fercher zum Gespräch im Park im Gastgarten der Drautalperle. 

WOCHE: Sie sind seit sechs Jahren verheiratet..
DUSCHEK-FERCHER: Ja ich hab mir das gut überlegt (lacht).

Sie reisen sehr gerne. Gibt es ein Lieblingsland?
Ich habe eine zeitlang in den USA gelebt. Das war eine sehr spannende Erfahrung, mit Anfang 20 alleine hinzugehen, aber das würde ich jedem empfehlen. Es bringt einen anderen Blickwinkel mit sich und man lernt Österreich viel mehr zu schätzen. Zum Beispiel die fünf Wochen Urlaub, das Sozialsystem. Die Weite des Landes ist sehr beeindruckend.

Gibt es ein Land, das noch auf Ihrer Liste steht?
Ich würde gerne zum Polarkreis, in die Arktis. Obwohl ich den Sommer liebe, faszinieren mich diese Dinge auch. Auch Österreich hat sehr viel Schönes zu bieten, was ich noch nicht kenne.

Ihr Ziel hier in Spittal?
Ich möchte der Betriebs GmbH meinen Stempel aufdrücken. Das Positive, das bereits erreicht wurde, bewahren und natürlich auch neue Ideen und Produkte schaffen sowie die anderen Sportstätten verstärkt schmackhaft machen und in ruhigere Gewässer führen.

Sie sind ja nicht nur für die Drautalperle verantwortlich..
Wir haben die Eishalle, das Goldeck-Stadion, einen weiteren Fußballplatz in Rothenthurn, die Eisstockhalle in der Bünkerstraße und wir betreuen in Kombination mit der BIG die Ballsporthalle, die wir ab 17 Uhr und am Wochenende vermieten dürfen.

Wer kocht bei Ihnen zuhause?
Sushi gehen wir meistens auswärts essen, die Punschtorte, die es zum Geburtstag gibt, macht meine Mutter (lacht). Ich koche sehr gerne und regelmäßig, das ist sehr entspannend für mich. Ich probiere da auch gerne neues aus.

Sie sind für Spittals Sportstätten verantwortlich.. wie sportlich sind Sie selbst? Welchen Bezug haben Sie zum Sport?
Ich gehe Schwimmen, Radfahren, Laufen, Walken, Skifahren..Bewege mich regelmäßig. Ich habe noch zwei Geschwister, sind auch sehr sportlich groß geworden. Am Land war das so üblich, dass man in den Hof raus ist. Ich habe auch jahrelang leistungsmäßig Tennis gespielt und bin zwei Marathons gelaufen. Meine Diplomarbeit handelt von Betriebssportvereinen in der Steiermark. Ich finde das Angebot hier in Spittal auch toll, denn ich glaube, dass das zur Lebensqualität beiträgt, wenn man es zu leistbaren Preisen der Bevölkerung anbieten kann.

Hätten Sie sich vorstellen können, Profi-Sportlerin zu werden?
Ja durchaus, aber ich hatte mit 16 Jahren eine schwere Knie-Operation und somit war das leider ad acta gelegt.

Erzählen Sie ein bisschen über Ihren Werdegang...
Geboren bin ich in Knittelfeld, aufgewachsen in Fohnsdorf. Ich habe in Graz studiert, und habe am Ende meines Studiums von einem Austauschprogramm mit New Jersey erfahren. Nach der Bewerbung war ich eine der zwei Glücklichen, die ein Jahr lang dort studieren durften. Neben den Studiengebühren war auch das Wohnen und Essen bezahlt. Ich habe das Angebot bekommen, noch einmal einen Abschluss zu machen. Nach Beendigung des Studiums bin ich zurück nach Österreich und bin gleich nach Wien, weil alles andere erschien mir nach den USA einfach als zu eng.
Ich habe bei Fessel-Gfk begonnen, war für internationale Studien verantwortlich, wie zum Beispiel multinationale Studien für Coca Cola in 25 Ländern.
Danach wechselte ich zu Mobilkom, zu einer Zeit, in der der Markt explodiert ist. Anschließend war ich bei einem amerikanischen Pharmakonzern, habe dort Marktforschung und Businessanalysen gemacht. Dann kam ein Angebot von der Tirol Werbung und ich bin mit Sack und Pack von Wien nach Innsbruck übersiedelt. Das war sehr spannend und ich bekam einen sehr guten Einblick in den Tourismus, da Tirol den Tourismus lebt. Hut ab von der Professionalität dort.

Also hätte Kärnten hier noch etwas abzuschauen?
Ja, von den Besten kann man immer lernen. Man kann durchaus in Kärnten positive Beispiele finden. Aber von der Intensität und der Kooperationsbereitschaft her ist Tirol Vorzeigeland.

Wie sind Sie nach Kärnten gekommen?
Der Liebe wegen vor zwölf Jahren. Mein Mann ist gebürtiger Villacher. Was tut man nicht alles (lacht). Es passt sehr gut. Ich war in Kärnten bei einem Institut für Kundenzufriedenheit, wo wir versuchten, Qualitätssteigerung im Tourismus umzusetzen. Das kommt mir hier auch sehr zugute. Danach war ich bei GPS – Gemeinnütziges Personalservice in Klagenfurt. Dort war ich für Beschäftigungsprojekten für Langzeitarbeitslose zuständig. Dann sah ich die Ausschreibung der Stadtgemeinde Spittal.

Sie sind Karrierefrau – in Führungspositionen. Wie sehen Ihre hausfräulichen Qualitäten aus?
Natürlich ist das auch zu erledigen. Aber ich habe einen sehr fortschrittlichen Mann, wir versuchen, Halbe-Halbe zu machen. Es ist ein partizipatives Miteinander, das gut funktioniert.

Waren Sie eine fleißige Schülerin? Ehrgeizig?
Nein, ganz und gar nicht. Als Studentin ja, aber in der Schule war ich eher der Alptraum aller Lehrer (lacht). Rückblickend hatte ich auch pädagogisch schlechte Lehrer, das hat mich wenig interessiert. Das Studium war etwas anderes, da war ich extrem fleißig und habe viel zusätzlich gemacht. Da konnte ich selbst mehr entscheiden, die Schule war mir zu starr.

Was wollten Sie als Kind werden?
Ich hatte nie einen klassischen Berufswunsch. Ich komme aus einer Familie mit Kleinbetrieben, meine Großeltern hatten ein Lebensmittelgeschäft am Land. Wir waren immer mit Arbeit konfrontiert. Es gab viele Optionen, aber nix konkretes.

Kommen Sie aus einem strengen Elternhaus?
Wir konnten schon tun, was wir wollten, aber wenn wir uns für etwas entschieden hatten, mussten wir es durchziehen. Also nicht heute Klavier, morgen Flöte. Wenn wir etwas machen wollten, wurden wir sehr unterstützt. Wir hatten auch freie Hand in der Studienauswahl.

Ihr Vorgänger Willi Granig hatte es mit der Spittaler Politik oft nicht leicht. Hatten Sie vor Dienstantritt ein bisschen "Bammel"?
Ich habe das natürlich verfolgt. In Tirol war der Tourismus auch sehr politisch, da konnte ich schon Erfahrung sammeln. Das ist nicht etwas, was mich abgeschreckt hat. Ich weiß, dass diese Position in medialem, politischen und öffentlichen Interesse ist. Ich wurde sehr positiv empfangen, von Politik, Medien und Mitarbeitern. Wenn es Kritikpunkte gibt, bin ich gerne bereit, sie auszudiskutieren.

Wie viele Mitarbeiter haben Sie derzeit?
26 aktuell, im Winter sind es mehr.

Sind Sie eine Chefin mit offenem Ohr?
Ich habe eine open door policy und bin aktuell viel vor Ort, da ich ein Gefühl dafür bekommen möchte, wie das Unternehmen läuft und wie die Mitarbeiter ticken, wo drückt der Schuh? Die Mitarbeiter sind die Personen, die das Unternehmen nach außen hin und gegenüber den Kunden repräsentieren – neben mir. Es ist mir sehr wichtig, dass ich ein Gespür dafür bekomme, was sie brauchen, wo wird noch Unterstützung benötigt. Wenn die Mitarbeiter zu mir kommen, können wir eher eine Lösung finden. Ich glaube auch, dass das positiv wahrgenommen wird.

Das erste Fazit nach den ersten paar Monaten?
Es ist eine sehr vielfältige Aufgabe mit vielen Herausforderungen, um das Unternehmen für die Zukunft gut aufzustellen. Wir haben ein attraktives Angebot mit den Sportstätten. Es gibt technisch immer etwas, was anzupacken wäre – auch schon wegen dem Alter der Gebäude. Ich mach es sehr gerne, es ist jeder Tag spannend und abwechslungsreich.

Sie wohnen am Ossiacher See. Ist ein Umzug nach Spittal ein Thema?
Aufgrund der Tatsache, dass mein Mann in Klagenfurt beruflich tätig ist, sind wir bereits in der Mitte.

Sie haben eine Sauna hier am Arbeitsplatz. Wie entspannen Sie zuhause?
Ich habe mir vorgenommen, das Angebot der Drautalperle anzunehmen, gerade im Winter. Ansonsten entspanne ich mich Bewegung, einem guten Buch, gutem Essen. Auch unser Restaurant hier lädt zum Entspannen ein.

Zum Thema gute Musik: Sie besuchten die Bregenzer Festspiele. Sind Sie also eher bei der Klassik beheimatet?
Nein, nicht notwendigerweise. Die letzte CD, die ich gekauft habe, war von Adele „25“.

Sie reisen gerne. Gibt es ein Land, wo sie kein zweites Mal mehr hin wollen?
Ich war beruflich in Dubai, das war mir viel zu künstlich. Von der Architektur her extrem beeindruckend, aber sonst viel zu künstlich. Das würd ich niemandem empfehlen. 

Mit wem würden Sie gerne - egal ob tot oder lebendig - einmal zu Abend essen?
Barack Obama wäre sicher spannend. Auch starke Frauen wie Marie Curie oder Michelle Obama.

Worüber würden Sie mit Michelle Obama sprechen?
Ich würde sie fragen, ob sie nicht doch bei der nächsten Präsidentschaftswahl antreten würde und wie es ihr im Weißen Haus ergangen ist. Sie ist eine gut ausgebildete Frau und war immer berufstätig, bis ihr Mann Präsident wurde.

Was ist für Sie Luxus?
Luxus ist für mich die Region, in der wir leben, mit allen Ressourcen. Wir haben klares Wasser, Seen, Berge, eine sichere Umgebung. Wir haben die Nähe zu Italien, zu Slowenien. Wenn ich Freunden aus Wien erzähle, dass wir nach Italien zum Abendessen fahren, finden die das extrem dekadent (lacht). Das schätzt man erst, wenn man es hat. Oder auch in der Früh schwimmen gehen zu können, das ist für mich Luxus. Ich brauche kein großes Auto, keinen teuren Schmuck, es sind die Kleinigkeiten.

Was sind Ihre Stärken?
Ich glaube, ich bin sehr begeisterungsfähig und kann mich rasch einleben. Ich versuche, auf die Menschen einzugehen. Ich bin belastbar, viel Arbeit macht mir nichts aus. Ich glaube ich bin auch sehr pragmatisch.

Und was würden Sie als Ihre Schwächen bezeichnen?
Ich habe einen leichten Hang zum Perfektionismus. Bei Präsentationen zum Beispiel. Ich kontrolliere alles auf Tippfehler. Leider ist es der Zeitaufwand manchmal nicht wert. Da sitze ich oft lang und verwerfe alles wieder, mache es dann wieder neu. Wahrgenommen wird es nicht, aber mir geht es dann besser. Mein Mann sagt, ich bin nicht sehr geduldig.

Was wäre aus Ihrem Leben - neben Familie, Freunden und Beruf - nicht wegzudenken?
Für mich ist Bewegung sehr wichtig.

Gibt es auch einmal faule Tage?
Natürlich, aber das ist eher die Ausnahme. Mein Mann ist selbst auch sehr sportlich.

Ihre letzten Worte sollen sein?
Es hat mich sehr gefreut, schön wars.

Steckbrief

Name: Susanne Duschek-Fercher
Geburtstag: 26. September 1968
Familie: Verheiratet seit sechs Jahren, keine Kinder
Wohnort: Villach-Landskron
Hobbys: Schwimmen, Radfahren, Laufen, Walken, Skifahren, bin kulturell interessiert, fremde Länder
Vorbild: Mir imponieren Menschen, die einmal öfter aufstehen als sie hinfallen. Zum Beispiel Sportler oder gescheiterte Unternehmer
Ziele: Ich möchte der Betriebs GmbH meinen Stempel aufdrücken. Das Positive, das bereits erreicht wurde, bewahren und natürlich auch neue Ideen und Produkte schaffen sowie die anderen Sportstätten verstärkt schmackhaft machen und in ruhigere Gewässer führen.
Motto: Keep your feet on the ground but keep reaching for the stars.
Lieblingsplatz: Da gibt es viele in Kärnten. Ich wohne am Ausfluss des Ossiacher Sees und gehen regelmäßig im Sommer vor der Arbeit schwimmen. Da gibt es eine unglaubliche Ruhe. Die ersten Enten erwachen und begleiten mich beim Schwimmen.
Lieblingsessen: Sushi, Süßspeisen wie Punschwürfel
Das letzte Buch, das ich gelesen habe: Aktuell lese ich „Treffpunkt Windebensee“ von Karin Müller. Sehr interessant für jemanden, der nicht aus der Region stammt.

Wordrap:

Golf- oder Fußballplatz? Fußballplatz, weil wir haben keinen Golfplatz (lacht). Ich habe zwar die Platzreife, aber ich spiele nicht, weil es mir zu wenig Action hat (lacht).
Steak oder Spinatlasagne? Spinatlasagen
Wein oder Hollunderwasser? Wein
Strand oder Berg? Beides zu seiner Zeit
Camping oder Hotel? Hotel
Schlager oder Heavy Metal? Schlager
Buch oder Laptop? Beides, und ein E-Book.
Theater oder Kino? Theater

Susanne Duschek-Fercher ist seit dem Frühjahr Geschäftsführerin der Spittal Drau Betriebs GmbH - und zuständig für Spittals Sportstätten
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