Digitale Karte für das Verkehrsnetz
Österreichs öffentliche Hand hat die Verwaltungsprozesse bei der Verkehrsinfrastruktur in den letzten Jahren konsequent digitalisiert.
ST. PÖLTEN (red). Im Rahmen des österreichischen Städtebundes tagte ein Arbeitskreis zum Thema „GIP in Städten“ am vergangenen Dienstag im Rathaus St. Pölten, an dem rund 30 Städte-, Länder-, Verkehrsverbund- und Firmenvertreter teilnahmen. Die Graphenintegrations-Plattform „GIP“ entwickelt als gemeinsamer österreichweiter Verkehrsgraph eine digitale Karte für das Verkehrsnetz samt den notwendigen E-Government-Werkzeugen für Behörden.
Österreichs öffentliche Hand hat die Verwaltungsprozesse bei der Verkehrsinfrastruktur in den letzten Jahren konsequent digitalisiert. Der österreichweit einheitliche Verkehrsgraph GIP bietet der öffentlichen Verwaltung und den Behörden einen Überblick über die gesamte Verkehrsinfrastruktur, indem alle wesentlichen Informationen gebündelt vorliegen. Für die Berichtspflichten des Umweltmonitoring im Verkehrsbereich bildet die GIP ebenso eine unverzichtbare Basis wie für die österreichweite Verkehrsauskunft VAO. Weitere Services, welche die GIP verwenden, sind die basemap.at, die Verkehrsverbünde und der Pendlerrechner des Bundesministeriums für Finanzen.
Verkehrswege erfasst
Das Österreichische Adressregister speichert seit mehr als zehn Jahren alle in Österreich rechtsgültig vergebenen Adressen in normierter Form. Im gemeinsamen Projekt GeoGIP des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen (BEV) und der GIP-Partner wurde das Adressregister erweitert in der Form, dass alle Adressen mit einer Referenz auf die Verkehrswege der GIP versehen wurden. Im Workshop wurden die Ergebnisse vorgestellt und bestehende Probleme bei Zugangsadressen diskutiert.
Das Routing ist multimodal, Verkehrsmittel übergreifend und betrifft damit auch das Routing für Radfahren und zu Fuß gehen im städtischen und ländlichen Bereich. Die Radverwaltungsplattform des Landes Tirol ist dafür ein sehr gutes Beispiel. Diese wird zeitgerecht für die Straßenrad WM 2018 im Zweitem Halbjahr 2018 in Betrieb gehen. Zur Steigerung der Verkehrssicherheit wurden das Projekt Empfohlene Schulwege auf Basis der GIP in der Stadt Wien in Angriff genommen.
Datenqualität ist essentiell
Wichtig ist die Datenqualität. Um diese zu verbessern wurden vom Verkehrsverbund Ost-Region ITS Vienna Region zahlreiche Prüfservices entwickelt, welche allen Gebietskörperschaften zur Verfügung stehen. Datenfehler im eigenen Wirkungskreis können damit leicht erkannt und behoben werden.
Analoge Verwaltungsakte aus dem Bereich der Straßenverkehrsordnung werden in der Stadt St. Pölten Zug um Zug in elektronische Form überführt und mit dem Maßnahmenassistent, als das Werkzeug für Verkehrsämter und Bezirkshauptmannschaften, in die GIP eingearbeitet. Die Wirkungen der Verkehrsmaßnahmen auf den Verkehrsfluss sind dadurch abgebildet und die Prüfung von neuen Verordnungen wird erleichtert.
Lösungen zur mobilen Datenerfassung auf Tablet-PC Basis für Straßenerhalter und Verkehrsbehörden werden in einigen Verwaltungseinheiten bereits eingesetzt. Die Erfassung vor Ort von Verkehrszeichen, Bodenmarkierung und des Straßenzustandes ist damit möglich. In einem weiteren Prozessschritt werden die erfassten Daten mit der GIP synchronisiert. Firmen bieten dazu Lösungen auf Basis von Software Miet-Modellen für die öffentliche Verwaltung an. Das Land Steiermark hat dazu eine eigene Applikation auf Basis der ESRI-Collector App entwickelt.
Bei komplexen Systemen ist besonderes Augenmerk auf den Einsatz und das Zusammenspiel von Softwarewerkzeugen zur Aktualisierung der Daten zu legen. Die Software VMS zur Planerstellung, Erfassung und Verwaltung von Verkehrsinfrastrukturdaten wie Verkehrszeichen, Fahrbahnmarkierungen und Wegweisung ist in der Stadt Wien im Einsatz. Am gesammelten Erfahrungsschatz zeigten die anderen Städte großes Interesse.
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