Millionending: Im Chat mit Einbrüchen geprahlt
Zwei Tschetschenen bestreiten die Ihnen vorgeworfenen Einbrüche in St. Pölten und Herzogenburg.
ST. PÖLTEN / HERZOGENBURG (ip). Ursprünglich klagte die Staatsanwaltschaft St. Pölten elf Tschetschenen an, die in wechselnder Beteiligung für zahlreiche kriminelle Delikte verantwortlich sein sollen. Sieben Burschen saßen im November 2017 und im Jänner 2018 auf der Anklagebank, für fünf endete der zweite Prozess mit teilweise empfindlichen Freiheitsstrafen. Aufgrund ihrer leugnenden Verantwortung kam es nun für zwei Tschetschenen (19 und 23) zur Fortsetzung und aufgrund eines Beweisantrages von Verteidigerin Elisabeth Hauptmann-Höbart musste der Prozess abermals vertagt werden.
Mit Kapuzen getarnt
Zu Eigentumsdelikten im Zusammenhang mit Kaugummiautomaten teilweise geständig, bestreiten die beiden Arbeitslosen vor allem ihre Teilnahme an insgesamt vier Einbrüchen in St. Pölten und Herzogenburg. Die Videoaufzeichnungen der Überwachungskameras eines Wettlokals der Landeshauptstadt und eines Sportvereins in Herzogenburg, auf denen mit Kapuzen getarnte Täter zu sehen waren, verfolgten sie gelassen. Schmunzelnd betrachteten sie Bilder ihrer Mobiltelefone, auf denen Hände mit jeder Menge Geld zu sehen sind, die nach den Coups im April, Mai und Juni vergangenen Jahres in ihren Kreisen die Runde machten. Zur Höhe der Beute vor allem bei den illegalen Spielautomaten in Herzogenburg erhielt Richter Markus Grünberger so gut wie keine Angaben. „Fünf Euro, tausend Euro?“, fragte er einen Zeugen. „Alles möglich“, meinte dieser. Hinweise zur Schuldfrage brachte die Auswertung der Chats, in denen die beiden Angeklagten mit „Millionending“ oder „Alles oder Knast“ Aufmerksamkeit erregten.
Text und Fotos: Ilse Probst
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.