Die etwas andere Maturareise

STEYR. Seit 2013 engagiert sich Religionslehrer Hans Gruber, mit seinen Schülern an der HTL Steyr, an einem Sozialprojekt der besonderen Art. "Das Großprojekt unserer peruanischen Partner nennt sich "Construyendo Comunidad" – also „wir schaffen Gemeinschaft“. Unser Beitrag an der HTL Steyr am Projekt nennt sich "Mochila de Esperanza" – „Rucksack der Hoffnung“ und hat den zentralen Fokus, Kindern und Jugendlichen einen Zugang zur Schule zu finanzieren, den ihre Eltern in den Armenvierteln von Pamplona Alta nicht stemmen können", so Gruber. Seit 2013 konnten bereits 1250 Kindern der Schulbesuch ermöglicht werden. 2000 Kinder ist das Ziel. An der HTL Steyr werden viele Aktionen zur Sammlung von Geld organisiert, um die 35 Euro für den Schulstart pro Kind zu erreichen.
2014 entstand die Idee, eine Maturareise der besonderen Art zu organisieren. 2016 war es dann soweit: Maturanten der HTL Steyr bauten im Armenviertel "Nadine Herédia", im südlichen Lima, eine infrastrukturell extrem wichtige Stiege, die seither als Schulweg und Fußweg für alle dient. 26 Jugendliche waren mit Gruber damals unterwegs und arbeiteten eine ganze Woche intensiv mit der einheimischen Bevölkerung an der Realisierung dieser Stiege.

Sportplatz gebaut

Heuer war Gruber wieder mit 32 Jugendlichen in Peru unterwegs. "Die Organisation "Jugend eine Welt" aus Wien wurde ebenfalls unser Projektpartner, mit der wir diese zweite Reise unter dem Aspekt "Soziales Engagement" und "Kennenlernen fremder Kulturen" realisierten".
Die Aufgabe war diesmal der Sportplatz in derselben Region. Die Kinder und Jugendlichen haben ansonsten keine Möglichkeit sportlicher Betätigung, alleine schon wegen der Lage des Armenviertels an den Abhängen der Hügel am Rande von Lima.

Über Tellerrand schauen

In nur sechs Tagen wurde der Sportplatz fertiggestellt, natürlich auch unter tatkräftiger Mithilfe der Bevölkerung vor Ort. "Am 28. Juli 2018 konnten wir der Gemeinschaft von Nadine Herédia den Sportplatz feierlich übergeben und ihn gleich mit einem ersten Fußballspiel meiner Jungs, mit den Jungs der Gemeinschaft einweihen". Als Dankeschön für die Bereitschaft des sozialen Arbeitseinsatzes in den Ferien reiste die Gruppe auch diesmal wieder durch Südperu bis hin zum berühmten Machu Picchu, der verborgenen und letzten Stadt der Inkas. "Dieses Kennenlernen für uns so fremder Kulturen war für die Schüler ein besonderes Erlebnis, ein Blick weit über den bekannten Tellerrand hinaus", so Gruber.
Das nächste Ziel ist es, 2021 eine dritte Reise mit Unterstützung von "Jugend eine Welt" nach Peru zu organisieren. Die ersten Schritte der Vorbereitung beginnen bereits mit Schulbeginn an der HTL Steyr.