Kein Hochwasserschutz für Ex-Fußballplatz vorgesehen
Die Ottensheimer sind sich unschlüssig, ob sie dem Hochwasserschutz des Landes zustimmen sollen.
OTTENSHEIM (fog). "Wir brauchen einen Hochwasserschutz, aber mit der Bestvariante des Landes OÖ sind wir nicht zufrieden", sagt Bürgermeister Franz Füreder (ÖVP). Bis zum 15. Dezember hat die Gemeinde noch Zeit für einen Gemeinderats-Grundsatzbeschluss.
Am meisten Widerstand gibt es gegen die Errichtung eines mobilen Hochwasserschutzes entlang der Sportplatzstraße. Gegen diese Variante stellt sich sogar eine Bürgerinitiative, der sich die Gastronomiebetriebe an der Donau angeschlossen haben. Auch Füreder wäre der Schutz entlang der Donaulinie lieber, weil dann die Freizeitanlage, also der alte Fußballplatz und der Drei-Ferdl-Park, nicht den Fluten preisgegeben werden müssten.
"An dieser Stelle sammeln sich große Mengen Schlamm an. Der Abtransport kostet enorm viel", meint der Ortschef, der eine Änderung des Plans fordert. Auch in Höflein und beim Bleiberbach gebe es ebenso Unstimmigkeiten, aber die Opferung des Freizeitareals sei nicht einzusehen. "Als Retentionsraum wäre das Freizeitareal sinnlos. Bei einem Hochwasser wie 2013 ist dieser Raum innerhalb von acht Sekunden mit Wasser voll."
Meinungsunterschiede
Anders sieht es Helmut Schwetz (FPÖ), Hochwasserschutzkoordinator der Gemeinde: "Dieser Retentionsraum ist nötig, weil die Wasserspiegelveränderung auf der Wilheringer Seite nur bis zu einem Zentimeter betragen darf." Schwetz und die FPÖ wollen einen sofortigen Gemeinderats-Grundsatzbeschluss, "weil wir keine Alternative haben. Wir brauchen den Hochwasserschutz nach 15-A-Vereinbarung. Je früher wir zustimmen, desto früher können wir ein Ingenieurbüro beauftragen und in die Detailplanung gehen".
Die SPÖ mit Franz Bauer spricht sich klar für den Hochwasserschutz aus, bevorzugt aber auch die Linienführung entlang der Donau. Bauer und Füreder fordern die Einsicht in den Hochwasserschutzplan von Aschach. Bauer: "Angeblich sind im Aschacher Plan Freizeitflächen geschützt." Vizebürgermeister Klaus Hagenauer (proO) hat mit der Linienführung Sportplatzstraße kein Problem. Ein Vorschlag von proO ist die Neugestaltung des Freizeitareals mit einem abgeflachten Ufer. Hagenauer: "Dann würde sich der Schlamm nicht so festsetzen. Bei einem Hochwasserschutz sollte außerdem ein gestalterischer Mehrwert herausschauen."
Kostenproblem
Für Bürgermeister Füreder sind die Kosten noch ein heikles Thema. Denn Ottensheim soll 20 Prozent der Baukosten für den Schutz übernehmen – der Bund 50 und das Land 30 Prozent. Das wären im schlimmsten Fall rund 2,4 Millionen Euro, so Füreder. "Die Betriebskosten von 60.000 bis 100.000 Euro im Jahr sind da noch gar nicht dabei."
Land verweist auf Gesetz
FPÖ-Landesrat Elmar Podgorschek verweist bei der Diskrepanz mit Ottensheim auf das Wasserbautenförderungsgesetz, welches Hochwasserschutz für Sportplätze nicht fördert und 20 Prozent der Kosten vom Interessenten aufzubringen seien. Eine Umplanung sei für ihn eine "Ungleichbehandlung gegenüber anderen Gemeinden". Zum Aschacher Plan sagt Podgorschek, alle Gemeinden würden den gleichen Plan mit dem "Generellen Projekt" erhalten.
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