KURIOSES - BIENEN - NATUR
Wie ein 80-jähriger Imker aus Villach zum Internet-Star wurde
Kurt Scholin richtete via WOCHE einen Appell an die Menschen. Und plötzlich passierten seltsame Dinge. Das Protokoll einer rekordverdächtigen Story.
VILLACH (kofi). Auf einmal stand er bei der WOCHE Villach im Büro. "Herr Kofler, ich habe eine kleine Bitte: Sie müssen mir zuhören", sagte Kurt Scholin – und wie könnte man einem Mann im 81. Lebensjahr einen so einfachen Wunsch verwehren?
Eindringliche Bitte
Es ging um Bienen, die große Leidenschaft des Landskroners. Seit 60 Jahren ist er Imker. Die Leute mögen doch darauf verzichten, Palmkätzchen auszureißen oder abzubrechen, um sie als Oster-Dekoration zu verwenden. Denn: "Das ist die erste Nahrung für die Bienen nach dem Winter", sagte Scholin. Und den Bienen ginge es durch Pestizide und Milben ohnehin schon sehr schlecht.
Sensations-Reichweite
Also schrieben wir den Appell des Experten nieder und veröffentlichten den Bericht in der Zeitung – und im Internet auf www.woche.at. Was dann geschah, war atemberaubend: Binnen kürzester Zeit wurde der Artikel mehr als 2.000 Mal via Facebook geteilt, Tausende "Likes" und Kommentare wurden hinzugefügt. Nach wenigen Tagen hatte Scholins Bitte den deutschsprachigen Teil des Internets erobert.
Nummer 1
Die österreichische Analyse-Plattform "Trending Topics", die alle Berichte aller heimischen Medien auf ihre Reichweite und Interaktivität misst, veröffentlichte dieser Tage die Februar-Hitparade: Scholins Appell war der meistverbreitete und -gelikte Online-Artikel aller österreichischen Medien des Monats Feber. Mit über 20.000 Punkten, die für Interaktionen auf Facebook vergeben werden, rangiert er noch weit vor dramatischen Berichten über die Flüchtlings-Situation, schwere Unfälle und den traditionell stark verbreiteten Schmähtandlerberichten des Satire-Portals "Die Tagespresse". Da sieht man, was in Zeiten des Internets aus einer kleinen Bitte werden kann!
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