KOMMENTAR: Saure-Gurken-Zeit bei der FPÖ-Jugend in Kärnten
Der Sieger der Mister-Kärnten-Wahl hat iranische Wurzeln. Da stellt man sich bei der "Freiheitlichen Jugend" große Fragen.
So blunzn kann ein Ereignis gar nicht sein, dass nicht doch ein Wirbel entsteht. Etwa die Wahl zum „Mister Kärnten“. Die hat dieser Tage ein Wolfsberger gewonnen. Parsa Djawadiraad heißt er – und wie sein Name vermuten lässt, ist er ein Zugereister. Im Iran zur Welt gekommen, lebt er seit zehn Jahren in Kärnten und ist österreichischer Staatsbürger.
Natascha Kumertz aus dem Führungsteam der "Freiheitlichen Jugend" grübelt darob via Presseaussendung: "Ich frage mich, inwiefern er mit seinem Aussehen und seiner iranischen Herkunft unser Heimatland Kärnten repräsentiert."
Jetzt könnte man ob der überschaubaren Bekanntheit der Nachwuchspolitikerin ein launiges "wen kumertz?" in den Raum werfen. Doch ein wenig muss man sich schon Sorgen machen. Um junge Menschen nämlich, die sich schon vom Sieger einer Schönheitswahl, der ihnen nicht genehm ist, aus dem regionalen Gleichgewicht bringen lassen.
Dabei ist das mit dem subjektiven (und historisch nicht haltbaren) „Heimatwerten“ gar nicht so einfach. Der Name Kumertz zum Beispiel hat slawische Wurzeln. Das slowenische "kumarica" steht für "Gurke". Ich meine, es gibt schlechtere Pointen.
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