Wiens erste Galerie für moderne Streichinstrumente ist in Währing
In der Haizingergasse 45 präsentiert Christian Gann moderne Geigen, Bratschen, Celli und Bögen aus Meisterhand.
WÄHRING. Normalerweise sind in Galerien Bilder und schicke Kunstwerke ausgestellt. In Währing gibt es jetzt die erste Galerie für Streichinstrumente. "Es ist eher ein Proberaum als ein Museum", sagt Besitzer Christian Gann. Es dient nämlich nicht nur verschiedenen Geigenbaumeistern als Ausstellungsmöglichkeit ihrer Instrumente, sondern vor allem den Musikern als bisher nicht dagewesene Möglichkeit, ganz unterschiedliche Instrumente miteinander zu vergleichen.
Man darf sie nämlich in aller Ruhe ansehen, stundenlang spielen und darüber hinaus auch ausleihen. So wie Menschen und Musiker verschieden sind, hat jeder auch ganz individuelle Wünsche und Ansprüche an ein Instrument.
Viel unterwegs gewesen
"Die Erfahrung hat gezeigt: Jedes Instrument findet irgendwann seinen Musiker", so der Währinger. Entwickelt hat sich die Idee dieser Galerie aus Christian Ganns Wanderreihe "Werkschau Geigenbau", mit der er seit 19 Jahren an Musikhochschulen im In- und Ausland Instrumente ausstellt. Klangproben und Seminare inklusive. "Die Musikhochschulen, darunter auch die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, schätzen diese Veranstaltung sehr. Der Nachwuchs braucht gute Instrumente. Die Möglichkeit, verschiedenste Geigenbauer direkt an den Unis auszuprobieren, ist ein echter Luxus für sie", sagt Gann.
Ohrenschmaus aus Währing
Doch nicht nur der Musikernachwuchs braucht gute Instrumente, auch Profis und private Liebhaber. "Es lag auf der Hand, die Ausstellung neben der Wanderreihe auch an einem fixen Platz zugänglich zu machen", erklärt Gann, der beim Musikhören richtig auflebt. Direkt neben dem Ausstellungsraum der Galerie gibt es auch ein Anspielzimmer, in das sich die Musiker zurückziehen können, um ungestört zu sein.
Die Streichinstrumente kommen von Meistern wie Florian Geyer, Kolja Lochmann, Steffen Nowak oder Gabriel Reinhold. Inzwischen gibt es auch eine zweite Linie, in der es vor allem um gute Instrumente abseits der Massenware für begabte Schüler und anspruchsvolle Laienmusiker geht. Geigenbauer nennen sie „Werkstattinstrumente“. Sie unterscheiden sich von den teureren durch eine etwas schlichtere Holzwahl und auch dadurch, dass sie schneller gebaut werden. Diese sind günstiger als Instrumente bekannter Erzeuger. Denn eine moderne Meistergeige kostet 12.000,- Euro und mehr, Bratschen und Celli sind entsprechend teurer.
Mehr Infos auf www.violin-pro.com
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