Zita Breu: Von der Liebe zu großen Maschinen, zur Kunst und zur Musik
Die Währingerin Zita Breu restauriert nicht nur große Maschinen, sondern auch feine Schmuckobjekte.
WÄHRING. Als die gebürtige Baslerin 1982 mit ihrem Rennrad nach Wien radelte, um an einer Friedenskundgebung teilzunehmen, ahnte sie noch nicht, dass dieser Besuch ihr Leben verändern würde. „Ich hatte in der Schweiz schon eine Ausbildung in Grabungstechnik als wissenschaftliche Zeichnerin und Vergolderin gemacht und verliebte mich spontan in die Stadt. Daraus sind 36 Jahre geworden“, sagt sie. An der Universität für Angewandte Kunst studierte sie Restaurierung und Konservierung und startete 1987 ihre freiberufliche Tätigkeit als Restauratorin. „Das Restaurieren technischen Kulturgutes kam im Studienplan damals natürlich nicht vor. Alles drehte sich um sakrale Kunst, Aufträge kamen vom Dommuseum, Schlössern oder Klöstern.
Eine schöne Arbeit, die ich bis heute gerne mache, weil man dabei einen tiefen Einblick in die alte Handwerkskunst bekommt, aber nicht meine eigentliche Leidenschaft“, erinnert sie sich. Das waren schon immer die ganz großen Maschinen. „Das hat im kleineren Maßstab bereits in meiner Jugend mit dem Restaurieren alter Fahrräder begonnen.“ Also machte sie als erste Frau auch die Ausbildung zur Restauratorin für technisches Kulturgut, begann 1996 mit dem Aufbau der Restaurierungsabteilung des Technischen Museums Wien, die sie bis 2005 leitete. Seither betreut sie als freiberufliche Fachplanerin große Restaurierungsprojekte im In- und Ausland.
Neues Atelier
Im Dezember 2016 übersiedelte sie mit ihrem Atelier aus ihrem bezaubernden, kleinen Biedermeierhaus in der Thiemiggasse, in dem sie nach wie vor wohnt, an den Aumannplatz 2. „Weil ich dringend mehr Platz brauchte, um auch wirklich große Objekte zu restaurieren“, sagt sie. Vor Kurzem hat sie hier die riesigen Maschinen einer Klosterwäscherei aus 1918 für das Technische Museum „entrostet“. Daneben sind es natürlich auch Emailmalereien, Schmuck, Uhren, Rokokolüster und historische Cembali und Orgeln, die sie restauriert. Jüngst hat sie auch die Liebe zur Porzellanmalerei entdeckt. Zu guter Letzt sind es ihre freien künstlerischen Arbeiten, Zeichnungen, Fotografien und Objektinstallationen, die sie mit viel Witz und großer Eigenständigkeit erfolgreich auf Ausstellungen im In- und Ausland präsentiert. Und natürlich ist sie auch heuer wieder beim Art Walk im Bezirk mit dabei.
Ohne Musik geht nichts
Unter „All' Arrabbiata“ stellt man sich normalerweise eine extrapikante, scharfe Spaghetti Sauce vor. So heißt auch Zita Breus Band, mit der sie seit fast 30 Jahren Musik macht. Geprobt wird zweimal die Woche am Dachboden ihres Hauses in Gersthof.
Mehr Infos auf www.allarrabbiata.com
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