Bahn-Diskussion endet im Streit
Thayatalbahn: Auflassungsbescheid ist rechtskräftig. Diskussionsrunde mit Strohmayer-Dangl, Zibuschka, Leitner und Petrovic brachte wenig Neues.
THAYA (pez). Das Interesse an der Bahn-Debatte und die Zukunft der Trasse der Thayatalbahn ist nach wie vor enorm, wie der bis auf den letzten Platz gefüllte Gemeindesaal in Thaya bewies. Obwohl politisch bereits fast fix, ist auch der „Thayarunde“ genannte Radweg nach wie vor umstritten. Auf Einladung des Vereins Neue Thayatalbahn und der Gewerkschaft vida diskutierten der Chef-Verkehrsplaner des Landes Friedrich Zibuschka, Bundesrat Kurt Strohmayer-Dangl, SP-Landesvize Josef Leitner und die Grünen-Klubchefin Madeleine Petrovic bei der Podiumsdiskussion mit dem Publikum. Das Fazit: Der Auflassungsbescheid für die Thayatalbahn ist mittlerweile rechtskräftig, so Strohmayer-Dangl. Der Radweg sei die einzig sinnvolle Lösung, da die veranschlagten sechs Millionen Euro nur für den Bau des Radweges zur Verfügung stünden. Verkehrsplaner Zibuschka ließ mit der Verlesung eines Schreibens, in dem sich die Geschäftsführung von Holzriese Stora Enso von den Berechnungen des Vereins Neue Thayatalbahn distanziert, und einem Versprechen aufhorchen: „Wir garantieren die Strecke ist erhalten, sie wird nicht verkauft.“ Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Leitner sprach sich - wie schon die Bezirks-SPÖ davor - erneut für einen Radweg neben den Bahngleisen aus („Bitte ruiniert‘s uns nicht die Trasse“), während Madeleine Petrovic von den Grünen wenig konkret eine „Neue Pionierphase für die Eisenbahn“ forderte.
In einer anschließenden heftigen und teilweise aggressiven Debatte wurden noch einmal die verhärteten Fronten in der seit Jahren laufenden Debatte offenbar: Tiefpunkt war die Rücktrittsaufforderung an Verkehrsplaner Zibuschka.
Die Argumente
Seit Jahren tobt der Streit um die Thayatalbahn, hier einige Argumente von Bahn-Befürwortern und Politikern im Überblick.
Pro Bahn
• Die Bahn ist wirtschaftlich zu führen und kostet den Bruchteil einer
Ortsumfahrung
• Neue Schätzungen gehen von Kosten von „nur“ 15 Millionen Euro für die
Wiedererrichtung aus
• Der Radweg wäre neben der Bahntrasse attraktiver
Pro Radweg
• Der Radweg kostet nur sechs Millionen, die Bahn 30.
• Der Radweg ist europaweit durch das ebene Terrain und zusammenhängende
100 Kilometer Strecke einzigartig
• Die Thayarunde soll über 20.000 Gäste anlocken
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