Wieden: Baklava trifft Apfelkuchen in der Vollpension

Nach vollendetem Werk steigt die Vorfreude auf Apfelkuchen und Baklava. Mahlzeit! | Foto: WRK/KellnerHolly
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WIEDEN. Wenn eine nicht mehr ganz so gut hört und die andere nicht allzu gut deutsch spricht - dann wird das miteinander kommunizieren entgegen aller Vermutungen einfacher, anstatt schwieriger. Vor allem, wenn die gemeinsame Sprache das Backen ist. Das konnte man am Montag in der Vollpension in der Schleifmühlgasse beobachten. In dem Café, in dem seit jeher Kuchen, gebacken von der Oma angeboten wird, war an diesem Tag eine Gruppe von Flüchtlingen zu Gast, um gemeinsam zu backen. Während die Omas von der Wieden Apfelkuchen gebacken haben, haben die Frauen, die ursprünglich aus dem Iran und Afghanistan stammen, den hießigen Bäckerinnen gezeigt, wie man eigentlich Baklava macht. So viel sei verraten - es braucht viele Schichten Blätterteig und kein Backpapier in der Form.

Das wurde nicht zuletzt daran deutlich, dass eine "Vollpensionistin" nach der anderen Fatima und ihrer Freundin Backpapier für ihre Form geben wollten - offenbar ein österreichisches Back-Gesetz, das zwar für Apfelkuchen, nicht aber für Baklava gelten will. Und so dürfte das Backpapier schon der größte Unterschied in den einzelnen Backtraditionen gewesen sein - in allen anderen Belangen wird gleich ans Werk gegangen. Arbeitsfläche herrichten, Zutaten herrichten, Backform mit Backblech auslegen - oder gut einfetten, wie es die Blätterteigschichten fürs Baklava erfordern. Ein Schritt fehlt noch: Schürzen anziehen! Auf stereotype Verwendung nach Geschlecht lässt sich hier niemand ein - unter Gelächter bindet sich der einzige männliche Bäcker aus der Flüchtlingsgruppe die pinke Schürze um, die Damen greifen zu blau. Und schon geht's in der Küche der Vollpension rund.

Wie man überhaupt zu diesem Event zusammen gefunden hat? Ganz einfach: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Vollpension mussten aus betriebelichen Gründen einen Erste Hilfe Kurs machen und als sie diesen beim Wiener Roten Kreuz (WRK) absolvierten, kam die Idee zum "Tauschgeschäft" - oder besser - zum internationalen und intergenerationellen Austausch auf. Gesagt getan - im Rahmen des Formats "crosstalk" - einer regelmäßigen Talk-Reihe, die vom Roten Kreuz organisiert wird - und deren Ziel es ist, Gespräche und Begegnungen über kulturelle Grenzen hinweg zu fördern, wurde dieser Tag organisiert. Und was würde den Austausch besser fördern, als gemeinsames Backen und der anschließende Verzehr der Süßspeisen?

"Alles was süß ist, ist gut!"

Der 16-jährige Sadik etwa, würde unter normalen Umständen an diesem Montag eigentlich in der Burggasse bis 16 Uhr die Schulbank drücken - er holt gerade seinen Pflichtschulabschluss nach. Seit 2015 ist er in Österreich, was man anhand seiner Deutsch-Kennntisse nicht vermuten würde, zu gut dolmetscht er zwischen Blätterteig, Honig, Nüssen und Äpfeln, zwischen Omas und Flüchtlingen aus Afghanistan und dem Iran. Eine davon ist seine Mutter Fatima, die inzwischen schon zum dritten Mal höflich das Backpapier der backenden Omas abgelehnt hat. Auf die Frage, worauf er persönlich sich schon mehr freut, auf den Apfelkuchen oder das Baklava antwortet er mit einem breiten Grinsen und den Worten: "Alles was süß ist, ist gut." Seine Mama habe immer schon sehr viel gebacken, seit er klein war. Insofern freut er sich auch, dass das in diesem speziellen Rahmen auch hier in Wien passiert.

Sadik und Fatima, aber auch die anderen Backenden wohnen im ehemaligen Pflegewohnheim in Baumgarten, in dem seit Oktober 2015 durchgehend 120 geflüchtete Menschen untergebracht sind, wie WRK-Pressesprecher Alexander Tröbinger erklärt. "Die Pavillons sind einfach hervorragend für die Unterbringung geeigenet", nicht zuletzt deshalb, weil es kleinere Einheiten sind, die auch Privatsphäre zu bieten hätten. Und: Es gibt in jedem Stockwerk eine Küche, die von den Bewohnern - nicht zuletzt von den begnadeten Bäckern und Bäckerinnen - sehr stark genutzt würden. So sei es auch kein Problem gewesen, genug Teilnehmerinnen und Teilnehmer für den Back-Austausch zu finden.

Inklusion auf Augenhöhe

Aber dazu dürfte mitunter auch die einladende Atmosphäre im Generationen-Projekt Vollpension beigetragen haben. Denn diese wurde schon unter dem Motto ins Leben gerufen, ein Ort zu sein, wo sich Menschen - unterschiedlichen Alters, aber auch unterschiedlicher Herkunft - auf Augenhöhe begegnen. Weil, wie heißt es so schön? "Beim Essen kommen d'Leut zam und beim Kuchen von der Oma erst recht", wie Hannah Lutz, eine der Mitbegründerinnen der Vollpension eklärt. "Gerade für ältere Migranten ist schwieiriger, sich in einer neuen Gesellschaft zurecht zu finden - deshalb wollten wir hier auch dafür einen Rahmen schaffen." Der Rahmen, in dem Inklusion ganz bewusst gelebt wird, bietet sich dafür natürlich an. Das zeigt sich nicht zuletzt am großen Interesse von älteren Menschen, hier mitzuarbeiten.

Dabei seien die Motive, warum Menschen, die das Arbeitsleben eigentlich bereits hinter sich hätten, gerne bei der Vollpension mitarbeiten möchten, ganz unterschiedlich: "Manche wollen einfach etwas zu tun haben oder in Gesellschaft sein. Andere müssen sich wirklich etwas dazu verdienen, weil ihre Pension nicht reicht", so Lux. So unterschiedlich die Motive auch sein mögen, das Interesse ist jedenfalls ungebrochen: Zusätzlich, zu den 20 Omas, die bereits in der Vollpension mitarbeiten, gibt es eine Warteliste von 100 Menschen, die das ebenfalls gerne wollen. "Deshalb sind wir bereits auf der Suche nach einem weiteren Standort und freuen uns auch über Rückmeldungen, falls jemand etwas weiß", so Lux.

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