Strafanstalt Hirtenberg: Gefährliche Drohung wegen Tschik
Bezirk Baden, Wiener Neustadt. Marokkaner soll Mithäftling bedroht haben. Gerichtsverhandlung.
In der Justizanstalt Hirtenberg einzusitzen ist kein Kindergeburtstag. Das dürfte der österreichische Insasse Martin B. spätestens dann gemerkt haben, als er vom Marokkaner Abdel K. (33) mehrmals aufgefordert worden sein soll, 500 Euro für mitgerauchte Tschik, also Zigarretten zu bezahlen, "ansonsten werde er ihn auslöschen lassen". B. ging zur Gefängnispsycholgin und erzählte ihr von seinen Problemen. Die informierte die Gefängnisleitung und so kam der Fall ins Rollen.
Dafür musste sich der Mann aus Casablanca jetzt vor einem Schöffengericht in Wiener Neustadt verantworten. Er bekannte sich "nicht schuldig", tischte Richter Hans Barwitzius und Staatsanwältin Barbara Sengstschmid eine völlig andere Version auf. Er drehte den Spieß um und meinte, der Österreicher habe ihn bedroht. Wieso er das so nicht auch bei der Polizei angab, fragte der Richter. "Es war Ramadan und ich habe gefastet", versuchte der Angeklagte seine Verwirrtheit bei der Polizei zu erklären.
Das Opfer - noch in Hirtenberg einsitzend - konnte krankheitsbedingt nicht zur Verhandlung erscheinen, daher wurde vertagt.
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