Bildungshaus-Zubau in Bad Traunstein ausgezeichnet
St. Georgshaus bekommt „klimaaktiv“-Standard in Gold des Umweltministeriums
BAD TRAUNSTEIN. Den „klimaaktiv“-Gebäudestandard in Gold hat das Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) dem neuen Zubau des St. Georgshauses in Bad Traunstein verliehen. Der „klimaaktiv“-Gebäudestandard ist im deutschsprachigen Raum das erfolgreichste Gütesiegel für das nachhaltige Bauen mit besonderem Fokus auf Energieeffizienz, Klimaschutz und Ressourceneffizienz. Gebäude in „klimaaktiv“-Qualität garantieren die Einhaltung hochwertiger Standards.
Das Gebäude wurde darüber hinaus als „klimaaktiv“-Objekt des Monats September ausgewählt, was eine besondere Auszeichnung und Würdigung unter allen in Österreich deklarierten Projekten darstellt.
Bischof Klaus Küng zeigte sich sehr erfreut über diese Auszeichnung, die eine Ermutigung für den eingeschlagenen Weg sei. Die Diözese bemühe sich, die Richtlinien von Papst Franziskus in der Umweltenzyklika „Laudato si“ möglichst innovativ umzusetzen. Die Auszeichnung mache weiters darauf aufmerksam, dass die Diözese „nicht nur die Renovierung alter Bauten durchführt, sondern auch bei Neubauten hervorragende Projekte umsetzt“, wie Küng betonte.
Das Seminarzentrum bietet nach der Bestandserweiterung insgesamt 59 Gästebetten, davon 39 im Erweiterungstrakt, dessen Gebäudehülle Passivhausstandard aufweist. Darüber hinaus stehen fünf Seminarräume (45 bis 160m²) zur Verfügung. Die Eröffnung des Zubaus fand im März 2017 statt.
Bauökologie und Komfort
Als Reaktion auf die Volkskunst des Pfarrerkünstlers Josef Elter, der das Ortsbild durch die Gestaltung von Brunnen, Skulpturen, Zierelementen entscheidend prägte und bevorzugt mit Granit und Holz arbeitete, wurde bewusst eine Holzfassade gewählt. Im Innenausbau kamen bevorzugt ökologisch optimierte Produkte und besonders emissionsarme Bau- und Werkstoffe zur Sicherstellung einer gesunden Innenraumluft zum Einsatz. Überraschende Aus- und Durchblicke sowie eine ausgezeichnete Tageslichtversorgung schaffen Leichtigkeit und bieten eine freundliche, helle, angenehme Atmosphäre, die durch das Material Holz auch im Innenausbau betont wird.
Haustechnik und Energiekonzept
Das örtliche Fernheizwerk liefert Wärme und Warmwasser, Rohstoffe dafür sind Hackschnitzel und Biomasse. Die Wärmeabgabe erfolgt über Unterflurkonvektoren in den Gästezimmern, Heizkörper im Gangbereich und Flächenheizung im Erdgeschoss (Seminarbereich). Über eine zentrale Regeltechnik für den gesamten Komplex ist eine Zählerfernablesung möglich. Die Regelung der Heizung erfolgt im Zubau mittels Raumtemperaturfühler unter Außentemperatureinfluss. Aufgrund der schwankenden Anforderungen der Zimmer werden diese bei Bedarf zu- oder weggeschaltet.
Die Be- und Entlüftung erfolgt über ein vom PHI Darmstadt zertifiziertes zentrales Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung. In den Seminarräumen und im Veranstaltungssaal erfolgt die Lüftungsregelung mittels Bewegungssensoren im Raum bzw. CO2-Sensoren in der Abluft.
Im Bereich des Zubaus wurde sowohl für die Innen- als auch Außenbeleuchtung LED-Technologie verwendet.
Soziale Nachhaltigkeit
Die Betriebsführung der Bildungshaus St. Georg GmbH unterstützt pro-aktiv Firmen beim Verkauf nachhaltiger Produkte aus der Region und setzt auf ein saisonales Getränke- und Speisenangebot. Das St. Georgshaus ist darüber hinaus ein wichtiger Impulsgeber für den regionalen Tourismus. Die Diözese St. Pölten als Bauherr wird mit dem Zubau ihrem Multiplikator- und Sendungsauftrag zur Förderung eines ganzheitlichen (human)ökologischen Ansatzes im Sinne der päpstlichen Umweltenzyklika „Laudato si“ gerecht.
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