Eine grunzende „Schafherde“
PFAFFSTÄTTEN (frasch) Manch ein Wanderer in Pfaffstättens Weingärten mag wohl schon von weitem an eine lieblich weidende Schafherde gedacht haben. Beim Näherkommen entpuppen sich die „Schäfchen“ dann jedoch als fröhlich grunzende Schweineschar!
Die rund 30 Wollschweine tragen den schönen Namen „Mangaliza“ und gehören dem Weinbauern Robert Gausterer. Der 42jährige Pfaffstättner: „Ich entdeckte diese uralte Schweinerasse vor fünf Jahren im Burgenland und war sofort begeistert.“
Dass viele Wildtiere vom Aussterben bedroht sind, ist ja bekannt. Dass es um alte Haus- und Nutztierrassen bei uns in Österreich ähnlich schlecht ausschaut, mag überraschen. Doch die zunehmende Industrialisierung, Normierung und Vereinheitlichung der Landwirtschaft und ihrer Produkte hat auch zum rasanten Verschwinden vieler lokaler Tierrassen geführt. Viele Rassen, die aus den Regionen und ihren Anforderungen heraus über Jahrhunderte entstanden sind, wurden von hochtechnisierten Landwirtschafts- Industrieprodukten verdrängt.
Gausterer: „Ich bin dem Verein Arche-Austria beigetreten, hier schaut man auf die Erhaltung dieser bedrohten regionalen Rassen.“ Im Winter halten die wolligen Schweinderl der Kälte locker stand. „Da wären wir schon längst erfroren.“ Im Sommer brauchen sie Plätze, wo sie sich vor der Sonne verstecken können. „Da sind’s total empfindlich.“ berichtet der engagierte Landwirt.
Und seine Produkte können sich sehen lassen. Der beliebte weiße Lardo-Speck hat kaum „böses Cholesterin“. Im Pfaffstättner Hofladen (Stiftgasse 4) kann jeden Freitag von 10 – 18 Uhr gekostet und gekauft werden. Von der Blunzen über Sulz und Schweinsbraten bis hin zu Chilli- und Kürbis-Schmalz gibt es hier alles, was Herz und Gaumen so begehren!
Ein Tipp noch für Gourmets: In Gausterers GAMA-Heurigen gibt es auch „Pulled Pork“ – da wird das Fleisch der Mangalizas 14 Stunden lang im Holzofen gegart. Ein wahrer Leckerbissen ...
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