Wenn kein Gras mehr drüber wachsen kann
Die alte Redensart "Von Pontius zu Pilatus laufen" bedeutet, dass jemand langwierig von einem Ort zum anderen "laufen" muss, um ein Anliegen durchzusetzen oder wenigstens eine Antwort zu bekommen. Auch Journalisten kommen manchmal in diese verzwickete und mühsame Lage - nämlich dann, wenn der eine Ansprechpartner nicht auskunftsbefähigt ist, der andere auf zuständigere Instanzen verweist und der dritte nicht erreichbar ist oder nur Floskeln von sich gibt.
Nicht nur Journalisten haben es oft schwer, auch ganz normale Bürger können so an einer unsichtbaren Wand "auflaufen". Vielleicht passiert das auch gerade der Anrainerin Katarina Bachner, die gegen eine Baufirma vor Gericht zieht, weil sie durch den Baustellenbetrieb persönliche Rechte gefährdet sieht. Die Baufirma bestreitet alle Vorwürfe und der Richter will nun sogar selbst vor Ort kommen.
Unterm Strich fordern alle diese Dinge viel Energie - von Beschwerdeführern, Politikern, Richtern, Journalisten. Am Ende wird der neue Wohnbau fertig sein und es wird - um noch eine alte Redensart zu zitieren - zwar kein Gras über die Sache wachsen (weil ja keines mehr da sein wird), aber ein paar Leute haben dann mehrere 100.000 Euro hingeblattelt, um in einem schönen neuen Haus zu wohnen.
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