EU-Umfrage: Österreicher sagen "Nein" zu EU-Erweiterung
73 Prozent der Österreicher lehnen die Aufnahme neuer Staaten in die EU ab. Das geht aus dem zweiten Teil einer großen exklusiven Telefon-Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Akonsult im Auftrag der Regionalmedien Austria hervor.
EU-Erweiterung nur mit viel Überzeugungsarbeit möglich
Die EU-Kommission fasst für die kommenden zehn bis 20 Jahre den EU-Beitritt der sechs Westbalkan-Staaten Serbien, Montenegro, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina, Albanien und Kosovo ins Auge. "Eine neuerliche EU-Erweiterung müsste der Bevölkerung erst mit viel Überzeugungsarbeit schmackhaft gemacht werden", sagt dazu Akonsult-Chefin Kristin Allwinger.
Flüchtlingsfrage ist weiterhin ein starkes Thema
Beim Thema Flüchtlinge glauben 54 Prozent der Befragten, dass die EU keine gemeinsame Vorgehensweise finden wird. Immerhin 35 Prozent glauben aber an eine einheitliche Lösung.
Allwinger: "Dieser Wert überrascht, da es derzeit dafür keine Anzeichen gibt. Daraus lässt sich der große Wunsch nach einer Bewältigung der Flüchtlingsfrage ableiten."
Was EU-Richtlinien, wie die neue Datenschutzverordnung, betrifft, so glauben acht von zehn Befragten, dass diese in der EU nicht überall gleich streng wie in Österreich ausgelgt werden.
Keine Vereinigten Staaten von Europa
Wie in der Vorwoche im ersten Teil unserer Umfrage publiziert, würden bei einer Abstimmung derzeit 56 Prozent der Befragten für einen Verbleib in der EU stimmen. "Grundsätzlich wünschen sich die Österreicher aber weniger EU als mehr", so Allwinger.
Würden EU-Kernländer wie Deutschland oder Frankreich die "Vereinigten Staaten von Europa" gründen, wären daher nur 14 Prozent der Befragten für einen Beitritt Österreich zu diesem Staat. Die Umfrage wurde vom 15. bis 22. Mai durchgeführt. Befragt wurden bundesweit 604 Personen über 16 Jahren.
Redaktion: Wolfgang Unterhuber
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