Erste Probefahrt für selbstfahrenden Bus der Wiener Linien
In der Garage Leopoldau wurde der neueste Zuwachs im Wiener-Linien-Stall getestet - noch ist es langsam und ruckelig, das soll sich aber bald ändern.
DONAUSTADT. Er sieht beinahe wie ein Spielzeugfahrzeug aus und auf den ersten Blick ist es schwer zu unterscheiden, wo vorne und hinten ist. Die Rede ist vom neuen, vollautomatischen und fahrerlosen Bus der Wiener Linien, der ab Spätherbst erstmals in der Seestadt Aspern zu sehen sein wird. Mit einer maximalen Geschwindigkeit von 20 Stundenkilometern soll er die Bewohner besser ans U-Bahn Netz anschließen. Mit an Bord ist immer ein Operator, der im Notfall eingreifen kann. Dabei fährt der Bus auf einer vorgegebenen Strecke, sozusagen auf unsichtbaren Schienen und reagiert durch Sensoren sehr sensibel auf Hindernisse, die sich ihm in den Weg stellen.
Die erste Probefahrt mit dem Bus, die am Mittwoch in der Garage der Wiener Linien in der Leopoldau absolviert wurde, ist vor allem eines: langsam, was auch Umweltstadträtin Ulli Sima bestätigt: „Man merkt einfach noch, dass der Bus etwas ruckelt und die Feinabstimmung fehlt, aber bis zum Einsatz in der Seestadt wird das alles ausgeglichen.“ Auch Wiener Linien Geschäftsführer Günter Steinbauer betonte in seiner Rede die Vorzüge des neuen Busses, der eine Revolution in der Personenbeförderung bei den Wiener Linien darstelle.
Dass es im Moment noch etwas ruckelt, ist nicht schlimm: Der Bus steht nun am Beginn seiner "Ausbildung". Jetzt, wo der Bus bei den Wiener Linien angekommen ist, wird die aktive Forschungs- und Testtätigkeit durch das Projektkonsortium „auto.Bus - Seestadt“ aufgenommen. Ein zweiter Bus wird in den nächsten Tagen geliefert.
Fahrgäste dürfen ab 2019 mit
Der Einsatz mit dem Operator ab Herbst 2018 in einem Umkreis von rund zwei Kilometern rund um die U2-Station Seestadt ist dann der nächste Zwischenschritt. Hier wird unter realen Bedingungen getestet, Fahrgäste dürfen aber noch nicht zusteigen. 2019 soll es dann soweit sein und die Busse den Linientestbetrieb in der Seestadt Aspern aufnehmen.
Die gesamte Projektlaufzeit unter Gesamtleitung der Wiener Linien und wissenschaftlicher Leitung des Austrian Institute of Technology ist bis Sommer 2020 angesetzt. „Mit dem äußerst breit aufgestellten Projektteam helfen wir dem autonomen Bus beim Erwachsenwerden. Funktionalität, Interaktion und natürlich Sicherheit stehen dabei für uns alle an oberster Stelle“, so Günter Steinbauer.
Arnulf Wolfram von Siemens, das ebenfalls Teil des Projektteams ist, erklärt die Vorteile der selbstfahrenden Busse: „Selbstfahrende Systeme können in Zukunft ein wichtiger Bestandteil des öffentlichen Verkehrs am dünn besiedelten Stadtrand werden. Wir verbessern mit unserer Technologie die Erreichbarkeit von U-Bahn und Straßenbahn, sorgen für besseren Verkehrsfluss und damit für eine höhere Attraktivität der öffentlichen Verkehrsmittel.“
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