Geschichten vom mühlviertler Eisenmann: Die Schlacht um den Pichlingerteich, Teil 4: und schon wieder ein Kelomat-Triathlon!

Nun ja, wir kennen das ja schon, es ist zu kalt, es ist zu heiß blablabla. Was ist eigentlich das richtige Wetter für die Sportausübung?
20-25 Grad, leicht bewölkt, wenig Luftfeuchtigkeit, aber auch nicht zu trocken.

Wie oft gibt es solche Bedingungen hierzulande? Eigentlich nie, außer es ergibt sich zufällig zwischen einem Wetterhoch und -tief.
Bei der Schlacht am Pichlingerteich (zukünftig der Einfachheit halber mit PT abgekürzt, aber nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Körperaktivität!) um den Stahlstadtmann gab es diese Bedingungen auch nicht, das gleich mal vorab zur Info. Ganz im Gegenteil, es war ein Tanz auf einer Herdplatte, ein Spiel in einem Backrohr, ein Kelomat-Triathlon!
Juhu, schrieen alle, bevor es los ging. Super, dass es wieder einmal über 30 Grad hat und wir intensiv Sport betreiben dürfen! Wir alle hören die Jubelschreie immer noch.

Spaß beiseite, keiner schrie, das kann ich Euch sagen. Auch der mühlviertler Eisenmann schrie nicht, außer innerlich vielleicht. Aber für ihn war es klar, dass er starten würde. Auch wenn das Weib ungläubig den Kopf schüttelte, sodass man Angst haben musste, er fällt herunter, so heftig schüttelte sie ihn.
Aber es half nichts, sie musste mit zum PT, denn der Eisenmann braucht ihren Beistand und wer sollte sonst das Rad schieben, die Wasserflasche halten, den Autoschlüssel aufbewahren und die Daumen drücken?

Man machte sich also zur besten Zeit, 12:00 mittags, auf, stieg in den Bürgerkäfig und quälte sich durch die Stadt zum PT, wo an diesem Tag noch ein paar andere Leute in die Fluten wollten. Nicht nur, um einen Triathlon zu bestreiten, nein, auch um die wohlgeformten Körper in der Sonne rösten zu lassen und sich ab und zu mit Wasser zu betreufeln. Beim Anblick mancher Badegäste wähnte man sich wie in einem Tierpark, zumindest die Körperfarbe und -formen erinnerten an so manches seltene Tier :-)

Das Weib und der Eisenmann besichtigten den Start des Sprintbewerbes und beobachteten die mitleidigen Blicke der Badegäste, die kurz den Kopf über die sich schindenden Triathleten beutelten und dann wieder erschöpft in den Liegestuhl zurück sanken, um sich wieder zu erholen. So eine Aufrichtbewegung kann ganz schön anstrengend sein! Da muss man sich auch gleich ein wenig stärken, mit Bier, Eis oder am besten mit einem Schnitzel mit Pommes, um die verbrannten Kalorien (oder waren es Gehirnzellen) wieder aufzufüllen.
Die Vorfreude auf die Schinderei stieg ins Unermessliche, parallel mit den Temperaturen, an und bald war es dann soweit: um Punkt 16:00 Uhr warfen sich wieder einmal ein paar Verrückte in die heißen Fluten des PT, um sich so richtig zu prügeln. An diesem Tag war es wirklich so, eine ausgemachte Schlägerei bis zu ersten Boje: vom Versuch, mir unter Wasser meine GPS Uhr zu klauen bis zur unsachgemäßen Entwendung der Schwimmbrille und dem Versuch, mir meinen Anzug auszuziehen, war an diesem Tag alles dabei. Es beruhigte sich aber nach der ersten Wende und der Eisenmann konnte seinen Rhythmus schwimmen. Nach der ersten Runde ein kurzer Schwimmausstieg und weiter ging´s. Es lief gut für den mühlviertler Eisenmann an diesem Tag, was die ausgezeichnete Schwimmzeit bestätigte. Beim Erstolpern der Wechselzone war er selbst überrascht, wie viele Drahtesel noch da waren, das ist sonst nicht das Normalbild.
Nach dem Schwimmen kommt das Radfahren, wie (fast) immer, also keine Überraschung. Auf ging´s auf das Schlachtroß und ab auf die erste von vier Runden im Hinterland des PT. Es war wenig los auf der Radstrecke, solch Verhältnisse ist der Eisenmann sonst nicht gewohnt, denn normalerweise muss er sich mit allerlei Gesindel herumschlagen, das ihm immer im Weg steht beim Radausflug. Aber diesmal: Feuer frei, wobei das sogar wörtlich zu nehmen ist, denn es war sehr heiß!

Die Zeit verging recht schnell, die Runden ebenfalls, die Leistung ging fallschirmsprungartig zurück, Runde für Runde hatte man das Gefühl, dass der Mann mit dem Heizstrahler noch etwas näher kam. Auch nahm der Verkehr zu, immer mehr Wappler (mühlviertlerisch für eher bescheidene Sportler) versuchten ebenfalls, einen Radausflug zu unternehmen, was dem Eisenmann natürlich nicht so recht passte, denn die Straße ist schmal und die Wappler versuchten nach den Überholvorgang immer, sich in den Windschatten des Eisenmanns zu hängen. Und wo waren bitte die Kampfrichter? Saßen wohl auf einem Bier oder inhalierten ein Eis am Stiel. Aber da die Form des Eisenmanns noch ausreichend war, konnte er die meisten Wappler abschütteln und sich Richtung Wechselzone aufmachen, um den Spaziergang rund um den PT anzutreten. Genau genommen waren es drei Spaziergänge, denn ebenso viele Runden waren heute zu absolvieren.
Der Eisenmann hatte sich im Vorfeld eine Wasserflasche in der Wechselzone platziert, diese wurde über den Kopf gehalten, um sich nach dem Radfahren ein wenig abzukühlen. Aber wegen der höllenhaften Temperaturen berührte das Wasser den Kopf gar nicht und verdunstete bereits nach dem Verlassen der Flasche. Somit musste der Eisenmann ungekühlt den Spaziergang antreten. Gleich nach dem Start war die Labestelle eingerichtet und dort bediente sich der Eisenmann gleich so richtig: gefühlte 25 Becher wurden geleert und erst dann ging´s weiter. Es war schon ein wenig Betrieb auf der Laufstrecke, denn die „Schnellen“ war ja schon unterwegs. Die Schnellen war so schnell, dass der Eisenmann wieder einmal das Gefühl hatte, im Zeitlupentempo unterwegs zu sein. Gefühlt war es aber Zeitraffertempo, ein Blick auf die Uhr bestätigte aber eher das Zeitlupentempo. Die staunenden Badegäste am Wegesrand schüttelten immer noch die Köpfe, was sich da zutrug. Gequälte Gesichter, stöhnende, stolpernde Menschen, die wie in Trance den PT umrundeten, immer und immer wieder. Das musste ein zutiefst verstörendes Bild für die meisten BG´s (Badegäste) gewesen sein, denn so viel Bewegung, das können wohl 120% der Leute nicht recht nachvollziehen. Die meisten hatten entweder eine Zigarette und ein Bier in Händen, einen Kuchen im Maul oder sonst etwas, das man essen, trinken oder inhalieren konnte.

Was die sich wohl so gedacht haben? Wenn man beim Aufstehen bzw. Gang zum Klo schon so schwitzt, dass man sich danach Kuchen oder ein Sackerl Chips einverleiben muss, was ist dann mit diesen Kranken los, die bei dieser Hitze herumrennen, als wäre der Teufel hinter ihnen her?
Nun denn, GsD (Gott sei Dank) hat der Veranstalter diesmal mitgedacht und eine zweite Labestelle gegenüber eingerichtet, denn sonst wäre der PT an diesem Tag wohl zum Massengrab geworden. Der Eisenmann wanderte so von Labe zu Labe, wie ein kranker Pilger und saufte, nein säufte … sief … suff???.....trank bei jeder Labestelle gefühlte zwei Liter Wasser plus einen Liter Red Bull, wobei dieses diesmal keine Flügel verlieh. Aber leider kam nicht jeder Tropfen im Gesicht an, da 1. es immer noch sehr heiß war und 2. durch die starke Unterzuckerung die Zitterbewegungen schon so heftig waren, dass die Öffnung im Gesicht nicht mehr getroffen wurde.

Alter Schwede, die Fußsohlen brannten, das Herzel schlug und der ganze Körper schaltete auf Schlaganfallmodus um (verzerrtes Gesicht, komische Bewegungen, Ausfall des Sprachzentrums). Mitleidige Blicke auf der letzten Rundes des Stahlstadtmanns rund um den PT nahm der Eisenmann noch wahr, er schleppte sich mit einem Tunnelblick dahin und wäre fast noch mit einem Wal kollidiert.
Aber: was macht bitte ein Wal an Land? Noch dazu am PT, das stimmt was nicht! Das muss etwas anderes gewesen sein, war aber auch groß und schwer und hat den Eisenmann fast umgehauen! Vielleicht war es ein Elch? Aber auch…..was würde denn ein Elch bei dieser Hitze am PT machen, einfach absurd. Aber der Wal / der Elch / das Irgendwas wurde auch abgeschüttelt und der Zielstrich rückte näher und er kam auch……was für ein Jubel! Wieder ein triumphaler Sieg! Der erste Weg war sofort zum Zielbuffet, um ein 5-Liter-Faß Cola hinunter zu gurgeln, danach zwei ganze Gugelhüpfe zu mampfen und sich schließlich mit eiskaltem Wasser abspritzen zu lassen, um anschließend zu Boden zu sinken und weinend den Sieg bzw. die Zielankunft zu genießen und zu schwören, nie wieder einen Triathlon zu absolvieren.

Das Weib gratulierte ebenfalls von der anderen Seite des Zauns, der Eisenmann konnte aber die Gratulationen noch nicht in Empfang nehmen, er kauerte noch in der Phötusstellung in der Wiese und zuckte angesichts der schweren Anstrengung. Nach und nach trafen noch andere Eisenmänner im Ziel ein und stapelten sich zu einer Phötusstellungspyramide. Nachdem der Eisenmann wieder zu sich selbst gekommen, die ganzen Gratulationen von den „Spezl´n“ (mühlviertlerisch für Freund) entgegen genommen hatte, erzählte er gleich dem Weib von den nächsten Heldentaten, die er für heuer noch geplant hatte – kein Wort mehr von Nichtantreten oder Beenden der Karriere.

Der Stolz über das Erreichte war doch zu groß und so werden wir den mühlviertler Eisenmann noch einige Male am Start eines Triathlons sehen. Die Schlacht um den Stahlstadtmann am PT war geschlagen! Für heuer…

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