Bange um Integrationsklassen in Sonderschulen in Steegen und Alkoven

Wie gute Zusammenarbeit von Kindern mit und ohne Beeinträchtigung funktioniert, zeigte das Schulfest in Steegen. | Foto: Prokoph
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  • Wie gute Zusammenarbeit von Kindern mit und ohne Beeinträchtigung funktioniert, zeigte das Schulfest in Steegen.
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PEUERBACH, ALKOVEN (jmi). In Sonderschulen waren in den vergangenen Jahren Integrationsklassen (I-Klassen) eingerichtet worden, um beeinträchtigte und nicht beeinträchtigte Kinder gemeinsam zu unterrichten. Da dies in der Sonderschule nicht vorgesehen ist, mussten Schulversuche beantragt werden. Ab Herbst will das Bildungsministerium nur noch fünf Prozent aller Schulen pro Bundesland einen Schulversuch gewähren – ein Schock für Lehrer und Eltern in den elf Sonderschulen Oberösterreichs.

Kinderlärm – Zukunftsmusik


Verstehen kann das Karl Schmidhuber, Direktor der Martin-Buber-Landesschule in Alkoven, nicht. "Unsere Schule war vor dem Einziehen der Kinder in inklusive Klassen ein sehr leises Haus. Jetzt gilt auch bei uns: Kinderlärm ist Zukunftsmusik", erklärt er. Seit es an der Schule Integrationsklassen gibt, kommen auch Kinder mit weniger starken Einschränkungen. Gerade die Mischung zwischen Kindern mit und ohne Beeinträchtigung fördere die Entwicklung. Und: Sie lernen, sich an Strukturen im Bereich der "Normalität" zu gewöhnen. Mit der neuen Weisung fürchtet Schmidhuber "Strukturen wie vor 20 Jahren – auf dem Weg zu einer sogenannten Restschule". Heißt: eine Schule ausschließlich für Kinder mit starken Einschränkungen. Integrationsklassen zeigen ein gutes Zusammenwachsen zwischen den Kindern, bei denen auch Freundschaften entstehen.

Petition in Steegen

Dass die Zusammenarbeit zwischen den Schülern in der Johann-Eisterer-Landesschule Steegen funktioniert, zeigte etwa das Schulfest zum 60. Jubiläum. "Bei Schülern, Eltern und Mitarbeitern besteht Trauer und Sorge um das inklusive gemeinsame Lernen, Lachen und Feiern an der Schule", erklärt Schulleiterin Margarita Prokoph. Die betroffenen Eltern organisierten sich sofort, um Unterschriften für das Weiterbestehen der inklusiven Klassen zu sammeln. Die Online-Petition unterschrieben innerhalb weniger Tage bereits 2.400 Personen. "Allen ist wichtig, für die nächsten Jahre eine dauerhafte Lösung, eine gesetzliche Basis für diese inklusiven Kompetenzzentren oder Modellschulen, wie es die Johann-Eisterer-Landesschule ist, zu finden."

Alternative durchdacht?

Als Alternative schlägt das Land OÖ eine Kooperationsklasse mit der jeweiligen Volksschule vor. Diese Klasse wird in den Räumen der Sonderschule integriert, verwaltet wird sie aber von der Volksschule. Der Vorschlag findet bei den Schulleitern keinen Anklang. "Dies wäre nur für auf den ersten Blick eine Alternative. Die Arbeit dadurch würde aber für alle Beteiligten schwerer gemacht", so Schmidhuber. Dennoch ist der Alkovner Schulleiter zuversichtlich: "Ich bin mir sicher, dass sich eine Lösung finden wird, die für alle passt." Auch Alkovner Eltern starteten eine Unterschriftenaktion.

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