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Sie wollte eigentlich englische Literatur studieren. Nun ist Talia eine Illegale, hier wie dort, und putzt anderen den Dreck weg. Selbst wenn sie jetzt ohne Angst schlafen kann, spürt und erfährt sie doch täglich, dass sie für viele hier nur Dreck ist. „Mein Ich hat kein Platz in eurem Wir“. Herbert Schnöller, der engagierte Leiter des Theater 7ieben & 7iebzig in der Gumppstraße 77 hat sich für seine aktuelle Theaterproduktion Sarah Milena Rendels berührenden Monolog „Kein Dreck“ ausgesucht....
Er heißt Patrick – und wenn ihm keiner zusieht, erobert er sich voller Fantasie seine ganz eigene bezaubernde Bühne. Im normalen Leben hat er es schwer. Er stößt überall an und wird im Turnunterricht regelmäßig zur Lachnummer, weil er dann aussieht wie ein hässlicher Tintenfisch. Meint seine Schulkollegin Sabrina, die ihn deshalb kurzerhand Patschert nennt. Bis sie irgendwann von ihm aus einer peinlichen Situation ‚gerettet‘ wird und sich daraufhin mit der ihr eigenen Hartnäckigkeit um seine...
Wo Bernhard Aichner drauf steht, ist handwerklich exzellente Krimi-Suspense garantiert. Da klappt die Fanbase schon mal kurz den aktuellen Schmöker zu und strömt so wie derzeit zu „Meine Weste weiß“ mit Brigitte Jaufenthaler und Hans Danner ins Kellertheater. Florian Eisner hat das bereits 2012 von Martin Sailer produzierte Hörspiel als ein gut getimtes und spannungsreiches wechselseitiges Tarnen und Täuschen inszeniert. Mit wie viel vermeintlicher Empathie sich Jaufenthaler als Kommissarin...
Da sage einer noch, Feminismus sei spaßbefreit. Alles eine Frage der Perspektive. In der laut Eigendefinition rebellischen Show des Jimi Jazz Orchestra „Komm schon! Du willst es doch auch“, angeführt von der fantastischen Jazz-Sängerin Maria Jöchl (eine Weltklassestimme) und der Klarinettistin Belinda Miggitsch, das anlässlich des Internationalen Weltfrauentages im Treibhaus erneut zu sehen war, wurde tatsächlich nichts ausgespart, was zu diesem Thema dringlich gesagt werden muss. Ob...
Was für eine Geschichte. Es zieht einen regelrecht hinein in Meriel Schindlers Buch „Café Schindler“, wie sie akribisch und empathisch, glasklar und unmissverständlich in der Benennung dessen, was war, über die Jahrzehnte hinweg die Wahrheit zu ergründen sucht. Über die Menschen auf den Bildern in den dreizehn Familienalben, die ihr neben den zahllosen Erinnerungen an eine unruhige Kindheit und Jugend mit ihrem so exzentrischen und vollkommen aus dem Tritt geratenen Vater Kurt geblieben waren....
Das Westbahntheater wagt sich mit „Zorn“ der vielfach ausgezeichneten georgisch-deutschen Dramatikerin und Regisseurin Nino Haratischwili erneut an ein grandioses Ensemblestück, das einerseits den ganz unterschiedlichen Ausformungen von Zorn und Verzweiflung in acht Menschen nachgeht und dabei Stück für Stück deren zufällige oder auch schicksalshafte Verbindungslinien offenlegt. Kongeniales Mutter-Tochter-Gespann In leuchtendem Orange und ähnlich wie in Lars von Triers „Dogville“ umrandet...
Fast zehn Jahre lang war „Späte Gegend“ von Lida Winiewicz in der Kultbesetzung Ruth Drexel und Christine Ostermayer stets krönender Abschluss der Tiroler Volksschauspiele. Für das erstmals 1993 am Volkstheater uraufgeführte Stück hatte Winiewicz ihren gleichnamigen Roman, in dem sie eine Kleinhäuslerstochter aus ihrem Leben zwischen Erstem Weltkrieg bis herauf in die Sechzigerjahre erzählen lässt, noch um den Text einer Städterin erweitert. Darin hat sie vermutlich ihre eigene Geschichte...
Was für ein Konzertabend! Da sage einer noch, zeitgenössische Musik sei nur sperrig-verkopft und nicht dazu angetan, unsere Vorstellungskraft zu entzünden und uns mit fassbaren Bildern und Gefühlen emotional zu packen. Das mittlerweile 23. InnStrumenti-Uraufführungskonzert der Reihe „Komponist:innen unserer Zeit“ am Samstag, 2. März, im Haus der Musik hat diese Annahme, dieses Vorurteil in jedem der fünf aufgeführten Stücke begeisternd widerlegt. Und das, obwohl hier Komponist:innen dreier...
Eine Bühnenspielfläche, die sich zu einem magischen Feenwald erhebt, ein schwerelos aus der Luft Fäden ziehender Puck, dessen akrobatisches Kopfüber gleich zu Beginn alle verzaubert. Man kam bei dieser „Fairy Queen“ im Großen Haus vergangenen Samstag tatsächlich nicht mehr aus dem Staunen heraus. Handelt es sich dabei doch um ein archetypisch verdichtetes und zugleich hochpoetisches Maskenspiel über die seit Menschengedenken bekannten und praktizierten Spiel(un)arten von Liebesbeziehungen. Der...
Was, wenn sich der beste aller Ehemänner, auf dessen Seite man sich aus blinder Liebe schlug, für den man selbst auch zur Täterin wurde, als ganz kleines windiges Licht herausstellt. Als ein sich selbst überschätzender Opportunist, der seine jeweiligen Partnerinnen schlichtweg nur für sein eigenes Fortkommen nutzt. Und auch noch vorgibt, dass er sich nur deshalb zur jungen schönen Königstochter ins Bett legt, um seinen im Flüchtlingslager zurückgelassenen Kindern eine bessere Zukunft zu...
Das sitzen sie also in der weißkalten Wartehalle ihres (Schauspieler:innen-)Lebens, in einem gänzlich uncoolen Jeans-Alltags-Look (Ausstattung: Monika Rovan), haben sich, wie es scheint, nahezu alle in der selbstauferlegten Stille eingerichtet, bis auf den einen mit der Gitarre und die später Dazugestoßene. Die einzige vorhandene (Tages-)Zeitung ist vergeben, aber ausgerechnet Reclamhefte sind in Fülle da: Nestroys 1848er-Revolutionsposse „Freiheit in Krähwinkel“, die er damals im Affentempo...
„Politisch bin ich vielleicht ein Trottel, aber privat kenn ich mich aus.“ Wer im Treibhaus kulturell sozialisiert wurde oder zumindest gelegentlich dort ist, hat diesen vielleicht Grünmandlschen aller Sätze längt internalisiert: Als er vom herrlichst bunt beanzugten Ensemble mit obligatem Musterpullunder drunter und einheitlich frisiert mit stylish-grauem Seitenscheitel (Kostüme: Alexia Engl) gleich mal am Anfang formvollendet deklamiert wird, weiß man längst: Das wird jetzt ein Heimspiel, ein...
Das neue Jahr wird hierzulande mittlerweile sogar von zwei Tiroler Neujahrskonzerten eingeläutet: von jenem des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck und jenem des Tiroler Kammerorchesters InnStrumenti. Beide setzten heuer auf Broadway-Glamour, doch bei InnStrumenti pflegt man seit jeher auch unbeschwert-vergnügten Crossover. Kein Neujahrstag ohne den zwischen Überschwänglichkeit und Melancholie mäandernden Donauwalzer und schon gar nicht ohne die klatschende Selbstvergewisserung beim...
Wenn die Hintern Platz haben, dann haben es die Köpfe auch, pflegte meine Großmutter immer zu sagen. So richtig verstanden hab ich ihren Spruch nie – bis ich diese vier zur Kenntlichkeit mit nackt-überquellender Körper(schaumstoff)fülle und blonder Waschen-Legen-Perücke ausgestatteten Einheitswesen am Abend des Dreikönigstags – gewissermaßen zur besten Sendezeit - zusammengepfercht auf einer roten Parkbank auf der Treibhausbühne sah. Alltagsrassismus und Lebenshunger Wo sie sinnigerweise gleich...
Zuweilen sind die künstlerischen Koinzidenzen in dieser Stadt schon richtig erstaunlich. Denn nur einen Tag vor der „Safe Ground“-Premiere in den Kammerspielen war mit „alter“ im Brux eine nicht minder eindrückliche tänzerisch-artistische Stückentwicklung von Cie Kumquat vom Verein Freifall zu sehen. Hinter Cie Kumquat stehen die beiden jungen Künstlerinnen und Akrobatinnen Verena Schneider und Charlotte Le May, die gemeinsam an der renommierten Zirkusschule Ésacto’Lido in Toulouse studiert und...
Als neue bunte Vogel-Spezies, die sich hier in der Stadt niedergelassen habe, stellte sie uns Armin Wolf in den „Vier Jahreszeiten“, der ersten Produktion des neuen TLT-Tanzdirektoren-Duos Marcel Leemann und Stefan Späti vor – die Tänzer:innen des ebenfalls neu formierten Ensembles. Schon das ein auf- und anregend anderer, genau hinsehender Tanzabend über den Seilbahnakt Leben im Angesicht des fortschreitenden Klimawandels. Songs von Nenda, Live-Sound von Thomas Krug Nun setzt Leemann erneut...
Das von der guten alten Zeit ist eine Mär – das wird einem spätestens nach den Siebtelbauern, die sich die ambitionierte Truppe vom Theater Rum 2023 als Sommerstück vorgenommen hat, wieder so richtig schmerzlich bewusst. Damals waren gesellschaftliche Strukturen sprichwörtlich in Stein gemeißelt. Kein Knecht und erst recht keine Magd durfte sich da erdreisten, Bauer und Bäuerin zu werden. Denn der Herrgott der Besitzenden, so werden jene nicht müde zu betonen, wolle nun mal, dass alles so...
Gefälligkeit ist so gar nicht die Sache des Innsbrucker Westbahntheaters. Wer gerne andere, fast immer gegen den Strich gebürstete Theatertexte inszeniert sehen will, kann sich dort immer wieder aufs Neue überraschen und herausfordern lassen. „Die Liste der letzten Dinge“ von Theresia Walser ist genau so ein Text. Er handelt von zwei Frauen, die in ihrer grausamen Wahnhaftigkeit an Schwabs „Präsidentinnen“ erinnern und in ihrem seltsam hoffnungsfrohen Herbeisehnen eines Inquisitors, der die...
Weltuntergänge sind kein neues Narrativ, wie auch Judith Mirjam Keller in ihrer dystopischen Parabel „La Paloma oder das Ende der Welt“, welche im Rahmen des Tiroler Dramatiker:innenfestivals im Mai im Brux uraufgeführt wurde und die sie auch selbst inszenierte, zuletzt überaus satirisch ausführen wird. Angesichts der anhaltenden Klimaturbulenzen und insbesondere der Bilder, die es uns unentwegt in den Bad-News-Feed über den Zustand der Welt hereinspült, hatte der von ihr skizzierte...
Woran auch immer es liegen mag – an den trotz Klimawandel immer irgendwie zu kurzen Sommern oder einfach an unser aller Theatervernarrtheit: Jedenfalls tun sich selbst im reichhaltigen Tiroler Theatersommer immer noch neue Entdeckungen auf. Wie etwa im Sommer 2023 im Schlosspark von Fügen, wo von Mitte August bis in den September hinein immer Donnerstagabend Sommernachtsfeeling zelebriert wurde – zunächst mit Livemusik, Drinks und kleinen feinen Speisen, ehe man das Publikum kostenfrei zum...
Zur Sommerzeit ist unser Land noch theaterverrückter, als es ohnehin schon ist. Noch dazu wird an den malerischsten Plätzen gespielt, wie etwa im Stadl von Hermann Fögers Reasnhof in Oberhofen, wo einen allein schon der liebevollst gepflegte Garten in Entzücken versetzt. Und auch 2023 wieder bekannte Gesichter aus dem Umfeld des Innsbrucker Westbahntheaters in Aktion treten, wie etwa Luka Oberhammer (sie führte erneut Regie), Bühnenbildner Johannes Schlack und nicht zuletzt Dieter Seelos, der...
Der Bach rauscht und übertönt so den Regen, der auf das große, über Tribüne und Schlucht gespannte Segel prasselt. Im Publikum sitzen hunderte Menschen in Wintermontur und eingehüllt in Decken. Es hat unfassbare 7 Grad an diesem Aufführungsabend der Geierwally auf der genau so titulierten Freilichtbühne in Elbigenalp, die 2023 ihr sagenhaftes 30-Jahr-Jubiläum feierte. Mit genau jenem Stück, mit dem die Erfolgsgeschichte dieser Volksbühne begründet wurde. Eine Auftragsarbeit damals für den...
Es sein ein bewegender Moment, sagte Operndirektor Michael Nelle mit hörbar ergriffener Stimme, als er kurz vor Aufführungsbeginn auf die Bühne des Großen Hauses trat – „unsere letzte Premiere hier“, um sich dann noch beim Publikum für das leidenschaftliche Mitgehen in all den Jahren zu bedanken. Was die nächsten knapp zwei Stunden folgen sollte, war – man kann es nicht sagen – ein Kulminationspunkt dieser Intendanz. Ein Opernabend, mit dem sich Noch-Hausherr Johannes Reitmeier auch als...
Dass die Strategie, sich aus Bequemlichkeit dümmer zu stellen, als man ist, irgendwann zum fatalen Selbstläufer werden kann, davon zeugen nicht zuletzt die wahnwitzigen Geschichten rund um die Bürger von Schilda, welche Erich Kästner in den fünfziger Jahren neu verewigte und 2023 zum zweiten Mal in Torsten Schillings Bühnenfassung bei den Haller Gassenspielen zu sehen waren. Und das in einer derart gelungenen charmant-burlesken Inszenierung und mit so viel komischer Inbrunst gespielt, dass...
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