Superintendent Dantine: Scharfe Kritik an Aus für Lehre für AsylwerberInnen!

Fordert ein "Ende des Zynismus gegenüber Asylwerbern": Olivier Dantine, Superintendent von Salzburg und Tirol. | Foto: epd/M. Uschmann
  • Fordert ein "Ende des Zynismus gegenüber Asylwerbern": Olivier Dantine, Superintendent von Salzburg und Tirol.
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INNSBRUCK/WIEN (epdÖ). Deutliche Kritik am Beschluss der österreichischen Bundesregierung, asylsuchenden Jugendlichen künftig nicht mehr den Beginn einer Lehre zu erlauben, kommt vom Superintendenten der evangelischen Diözese Salzburg-Tirol, Olivier Dantine. Via Facebook schrieb Dantine am Sonntagabend, 26. August: „Eine Ideologie, die Stimmung gegen Asylwerber macht, hat Menschlichkeit und Vernunft ausgestochen. Es geht offenbar nur noch darum, Integration zu verhindern.“

Besonders bedenklich sei in der Diskussion, „die Behauptung, mit der Erteilung von humanitärem Bleiberecht würde der Rechtsstaat umgangen. Diese Behauptung ist nicht nur falsch, sie ist gefährlich!“ Diese Behauptung suggeriere, dass Personen, die in Berufung auf humanitäres Bleiberecht Menschlichkeit einforderten, gegen den Rechtsstaat handelten.

Dantine führt zudem wirtschaftliche Argumente dafür an, jugendlichen AsylwerberInnen die Lehre zu ermöglichen. Diese würden von der Regierung jedoch ausgeblendet, so der Superintendent. In einem abschließenden Appell fordert Dantine „mehr Vernunft und Menschlichkeit und ein Ende des Zynismus gegenüber Asylwerbern“.

Die Bundesregierung hatte am Sonntag bekanntgegeben, die aktuelle Regelung, nach der jugendliche AsylwerberInnen eine Lehre beginnen dürfen, aufzuheben. Vorangegangen war eine längere Diskussion über Abschiebungen von jungen AsylwerberInnen, die ihre Lehre abgeschlossen hatten und gut in die Gesellschaft integriert waren. Kritik an dieser Praxis war aus weiten Teilen der Gesellschaft und Politik, unter anderem aus der ÖVP-geführten Wirtschaftskammer, gekommen.

epd/M. Uschmann

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