Zehn Jahre Klimafonds: Kampf gegen Klimawandel auch ohne Trump
Bei der Energie- und Mobilitätswende will Österreich Vorreiter in Europa werden. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, wurde vor zehn Jahren der Klima- und Energiefonds gegründet. Bislang floss insgesamt eine Milliarde in zahlreiche Projekte.
ÖSTERREICH. Der Kampf gegen den Klimawandel geht in der Alpenrepublik weiter, auch ohne US-Präsident Donald Trump, der vor einigen Tagen das Pariser Klimaabkommen einseitig aufgekündigt hatte. Darin sind sich Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ) und Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP), die gemeinsam dem Klima- und Energiefonds zum zehnjährigen Jubiläum gratulierten, über Parteigrenzen hinweg einig. "Der Ausstieg Trumps aus dem Klimaabkommen ist zwar ein Schlag in den Magen und Wasser auf die Mühlen der Klimaskeptiker, aber das sollte uns nicht aufhalten", so Leichtfried. Die Erderwärmung sei eine reale Bedrohung und es brauche ein 180-Grad-Wende beim Verkehr, der Energieversorgung und in der Wirtschaft, so der Infrastrukturminister.
Umweltschutz und Wirtschaftswachstum kein Widerspruch
Seit 2005 konnten die Treibhausgasemissionen in Österreich um 15 Prozent reduziert werden und das bei einem gleichzeitigen Wirtschaftswachstum von zwölf Prozent, betonte Rupprechter. Viele Unternehmen denken bereits um, sagte Leichtfried, für den der Kampf gegen den Klimawandel eine Riesenchance darstelle. Ziel sei es, Weltmarktführer bei Technologien für erneuerbare Energien zu werden und hochqualifizierte Jobs ins Land zu holen. In den Modellregionen sollen bereits etwa 40.000 zusätzliche Jobs entstanden sein, sagte Geschäftsführer Ingmar Höbarth unter Berufung auf Analysen des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo).
Mehr Geld für Fonds?
Rund eine Milliarde Euro an Fördersummen, die ein Investitionsvolumen von 3,2 Milliarden Euro ausgelöst haben, 110.000 Projekte in den Bereichen E-Mobilität, Erneuerbare Energien, Forschung und Smart Cities sind einige der Kennzahlen der Aktivitäten des Klima- und Energiefonds der vergangenen Dekade. Bisher standen dem Fonds jährlich 100 bis 150 Millionen Euro zur Verfügung. Ob sich diese Summe hinsichtlich der Dringlichkeit des Themas ab 2018 erhöhen wird, ist derzeit nicht klar.
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