Hornbach führt sechste Urlaubswoche ein

AK-Präsidentin Renate Anderl mit Hornbach-Geschäftsführer Stefan Goldschwendt | Foto: Hornbach/APA/Hörmandinger
  • AK-Präsidentin Renate Anderl mit Hornbach-Geschäftsführer Stefan Goldschwendt
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ÖSTERREICH. Die Baumarktkette Hornbach führt mit 1. Juli eine sechste Urlaubswoche ein und erhöht das kollektivvertragliche Mindestgehalt. Die Präsidentin der Arbeiterkammer (AK), Renate Anderl, begrüßt diesen Schritt, der eine Arbeitszeitverkürzung bedeutet. "Ich freue mich sehr, wenn Unternehmen bei der Bezahlung und beim Urlaubsanspruch einen Schritt auf die Beschäftigten zugehen", sagte die AK-Präsidentin bei einem gemeinsamen Rundgang im der Hornbachfiliale Wien Stadlau mit Stefan Goldschwendt, Geschäftsführer von Hornbach Österreich.

Vereinbarkeit für Angestellte immer wichtiger

"Beruf und Privatleben zu vereinbaren, ist unseren Mitarbeitern zunehmend wichtiger, wie wir aus regelmäßigen Mitarbeiterbefragungen wissen", so Goldschwendt im Gespräch mit meinbezirk.at, über die Gründe für die Einführung einer sechsten Urlaubswoche. Außerdem hoffe man, als Arbeitgeber auf diese Weise noch attraktiver zu sein. Goldschwendt rechnet damit, dass etwa 62.000 Arbeitsstunden kompensiert werden müssen. Das würde einerseits durch die Auslagerung mancher Aufgaben sowie durch die Einstellung neuer Mitarbeiter passieren, so Goldschwendt.

Zahl Älterer steigt

Doch auch der demografische Faktor spielte bei diesem Schritt eine Rolle. 20 Prozent der 1.600 Hornbach-Mitarbeiter seien über 50 Jahre alt. Man wisse, dass je älter man ist, desto länger dauere die Regenerationsphase. "Durch die demografische Entwicklung wird es mehr Ältere geben und wir wollen diese im Arbeitsleben behalten", so Goldschwendt über die Hintergründe für die Einführung der sechsten Urlaubswoche.

Handel gegen flächendeckende sechste Urlaubswoche

Peter Buchmüller, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer, will die Entscheidung von Hornbach nicht kommentieren, da es sich um eine betriebsinterne Angelegenheit handelt. "Generell können wir uns das für den Handel nicht vorstellen, weil es eine Arbeitsverkürzung bedeutet und zu erhöhten Kosten für die Unternehmen und Preissteigerungen für die Konsumenten führt", sagt Buchmüller gegenüber meinbezirk.at. Auf Österreichs öffentlichen Flughäfen wurde die sechste Urlaubswoche im Mai dieses Jahres eingeführt.

Höhere Einstiegsgehälter

In den Genuss der sechsten Urlaubswoche kommen Mitarbeiter, die mindestens ein Jahr bei Hornbach beschäftigt sind. Das sind 85 Prozent der Belegschaft. Das Einstiegsgehalt für neue Mitarbeiter steigt von 1.750 auf 1.820 Euro Brutto. Der kollektivvertragliche Mindestlohn im Handel beläuft sich derzeit auf 1.586 Euro.

Über Hornbach

Hornbach ist ein familiengeführtes, börsennotiertes Unternehmen, das 1877 in Deutschland gegründet wurde. Derzeit betreibt Hornbach 156 Bau- und Gartenmärkte in neun Ländern Europas mit 19.000 Beschäftigten. Der Umsatz betrug im Geschäftsjahr 2017/2018 über vier Milliarden Euro. In Österreich ist Hornbach seit 1996 aktiv und betreibt heute 14 Märkte und beschäftigt 1.600 Mitarbeiter.

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