Justizwache: "Ich gehe gern ins Gefängnis"

Foto: Arnold Burghardt
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ÖSTERREICH. Jeder Gefängnisinsasse könnte nach der Haft zum Nachbarn werden. Eduard Aichinger, Justizwachebeamter in der Justizanstalt Simmering, hat diese Tatsache stets im Hinterkopf, wenn er seinen Job macht. "Durch die Resozialisierung der Insassen leiste ich einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag", so der 31-Jährige.

"Ich gehe gern jeden Tag wieder ins Gefängnis"

Die Aufgaben seines Jobs sind fordernd und anspruchsvoll. "Draußen gibt es immer noch das Bild vom Gefängniswärter mit Schlüssel, der einfach nur die Tür bewacht," so Aichinger. Doch dieses Bild habe mit seinem Job wenig zu tun. "Wir sind für die Insassen der erste Ansprechpartner und Bezugsperson, oft in den persönlichsten Angelegenheiten. Wir organisieren den Alltag der Insassen und sorgen für Sicherheit und Ordnung", beschreibt er seinen täglichen Job. Ob sein Job gefährlich sei? "Jeder Job kann gefährlich sein. Ich mag meinen Job, weil es nie eintönig wird. Ich gehe gern jeden Tag wieder ins Gefängnis."

Wenige Bewerber schaffen es

Eine der Herausforderungen in den Justizanstalten ist der Personalmangel, den auch Aichinger zu spüren bekommt, wenn für er mehr Dienste eingeteilt wird. Aktuell sind bundesweit 60 Planstellen offen. Bis Ende 2017 sollen 180 zusätzliche Stellen geschaffen werden. Doch für den Job als Justizwachebeamter ist nicht jeder geeignet. Die Durchfallquoten beim Aufnahmetest sind sehr hoch. "Es braucht ein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen, Vorurteilsfreiheit und man darf keine Berührungsängste haben", fasst Aichinger, der seit 2014 Justizwachebeamter ist, zusammen. Zuvor war er als Tischler und danach beim Bundesheer tätig, bevor er über einen Bekannten auf diesen Beruf aufmerksam wurde.

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