Zuhören und selbst Kraft schöpfen
Der Verein pro humanis betreut seelisch Kranke durch Sozialbegleiter.
Eine Aufgabe mit tiefergehendem Zusatzeffekt.
1992 wurde der Verein pro humanis gegründet, der seitdem mehr als 1.000 Sozialbegleiterinnen und Sozialbegleiter zur Betreuung seelisch Kranker ausgebildet hat. Auch heuer werden, wie jedes Jahr, 50 neue Begleiter, davon 25 für Graz und Graz-Umgebung sowie weitere 25 für die steirischen Bezirke, gesucht.
Seelische Erkrankungen werden in unserer Gesellschaft nach wie vor verleugnet oder belächelt, obwohl die Anzahl der Betroffenen Jahr für Jahr dramatisch ansteigt. Die unterstützten Betroffenen sollen so wieder in den Alltag zurückfinden. Durch den sozialen Kontakt und die Stärkung des Selbstvertrauens wird den Menschen der Anschluss an die Gesellschaft erleichtert und dadurch ein Leben in Selbstständigkeit ermöglicht.
Vom Klient zum Freund
Sylvia Schalek, die im Vorstand von pro humanis tätig ist, arbeitet seit zehn Jahren als Sozialbegleiterin. Einmal pro Woche kümmert sie sich ein bis zwei Stunden um Menschen mit Depressionen, Angsterkrankungen, Schizophrenie oder Alkoholproblemen. "Auf Wunsch stehen wir zwischendurch auch einmal am Telefon zur Verfügung", erklärt Schalek. Die Klienten sind meist ortsnah zu betreuen, wobei die Zuteilung jeweils durch eine Fachbereichsleiterin erfolgt. "Die Chemie sollte natürlich stimmen und auch hinsichtlich des Alters und der damit verbundenen Interessen kann man die passende Betreuung für den jeweiligen Klienten finden." Und sehr einfühlsam erzählt sie weiter: "Neben den Treffen Zuhause oder im Kaffeehaus besucht man manchmal auch gemeinsam ein kulturelle Veranstaltung oder ein Museum. Und was das Schöne daran ist, sehr oft entstehen daraus auch Freundschaften."
Erfüllende Tätigkeit
Entschließt man sich in der Sozialbegleitung tätig zu sein, erhält man eine umfangreiche 12-teilige Schulung mit einem abschließenden Zertifikat. Die Referenten sind Spezialisten mit jahrelanger Erfahrung aus den Bereichen der Medizin, Psychologie und in diversen Beratungsstellen. Laufende kostenlose Weiterbildungen und Supervisionsmöglichkeiten werden ebenso geboten. Und was bekommt man zurück? "Dankbarkeit und Wertschätzung und das ist wunderschön. Mit dieser Tätigkeit begegnet man dem Leben auf alle Fälle mit größerer Achtsamkeit und schärft die Wahrnehmung für die Fülle des Daseins," erklärt Sylvia Schalek.
Derzeit werden noch Sozialbegleiterinnen und -begleiter gesucht.
Anfragen: Tel. 0316/82 77 07 oder office@prohumanis.at
Weitere Infos unter www.prohumanis.at
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