Doch kein Mistplatz am Nordbahnhof: Stadt sagt Bau ab
Auf dem Nordbahnhofgelände war ein neuer Mistplatz geplant. Nach Bürgerprotesten und einer Intervention des Bezirks sagt die Stadt Wien den Bau ab.
LEOPOLDSTADT. Der Nordbahnhof und der Nordwestbahnhof erfreuen sich einer immer größer werdenden Beliebtheit. Doch jetzt ist es zu großem Ärger gekommen. Die Magistratsabteilung 48 (Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark) plante einen neuen Mistplatz auf dem Nordbahnhofgelände. Doch nun gab es ein Umdenken in der Stadtregierung. Der neue Flächenwidmungsplan wird keinen Mistplatz vorsehen. Somit ist zumindest voerst für die Bewohner am Nordbahnhof Entwarnung gegeben.
Grund für die aufkommende Diskussion war eine öffentliche Mitteilung von Peter Rippl von der Bürgerinitiative "Lebenswerter Nordbahnhof". Er und seine Kollegen haben den geplanten Mistplatz bereits im April in der neuen Flächenwidmung entdeckt. Eigentlich wollte man sich auch nie an die Medien wenden, doch "es war unmöglich einen Termin bei der MA 48 oder Stadträtin Ulli Sima zu bekommen", sagt Rippl.
Erneute Prüfung durch Bezirk
"Wir haben einstimmig beschlossen, dass dieses Projekt erneut geprüft werden soll", sagt Bezirkschefin Uschi Lichtenegger.
Es werden immer wieder Informationsveranstaltungen abgehalten und die Bevölkerung fühlt sich vor den Kopf gestoßen. "Das passt überhaupt nicht in das Leitbild des Nordbahnhofs", so Rippl. Die Bezirkschefin bedauert die Entwicklung, vor allem bei den Wohnungen und der "Freien Mitte". "Dieser Mistplatz kostet den Nordbahnhof 300 Wohnungen und es wird weniger Grünfläche zur Verfügung stehen", so Lichtenegger.
Stadt sieht Bedarf
Eine wachsende Stadt brauche neben Wohnungen auch eine Infrastruktur wie Schulen, Kindergärten, Umspannwerke für die Energieversorgung und natürlich auch Entsorgungsmöglichkeiten für den Mist, argumentiert die MA 48. "Der bestehende Mistplatz in der Dresdner Straße kann weder vergrößert noch modernisiert werden. Eine Verlagerung des derzeitigen Mistplatzes erscheint daher sinnvoll", so Birgit Pölz, Pressesprecherin der MA 48. Dass Bedarf besteht, versteht auch Rippl, allerdings handle es sich hier um erstklassigen Wohnraum, und hier dürfe man nicht so einfach denken wie zum Beispiel in Auhof.
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