"Diese Neuordnung ist ein Schildbürgerstreich"
KEMATEN (red). Wenig Freude hat SP-Landtagsabgeordnete Gisela Peutlberger-Naderer aus Kematen an der Krems mit der Neuordnung der Schulsprengel und die damit verbundene Aufteilung des Sprengels Linz-Land. Im Interview spricht sie über ihre Bedenken sowie über Alternativen zur Neuordnung.
Was halten Sie persönlich von der Neuordnung der Schulsprengel?
Wenn die Bildungsregion Eferding zu wenige Kinder hat, dann frage ich mich, wieso sie nicht mit Grieskirchen zusammengefasst wird – so wie das auch bei den Bezirkshauptmannschaften gemacht wurde. Es ist völlig falsch, jetzt den Bezirk Linz-Land weiter zu zerreißen, nur um den Posten des Eferdinger Pflichtschulinspektors abzusichern. Nach dem Modell von Schwarzblau sollen nämlich in Zukunft mehr Kinder aus Linz-Land (2.900) in der Bildungregion Eferding sein, als eigentliche Eferdinger Kinder (nur 2.400!). Das ist politische Willkür auf Kosten von Linz-Land.
Wie wirkt sich diese Ihrer Meinung nach auf Schüler und Eltern in den betroffenen Gemeinden aus?
Die Gemeinden unseres Bezirks werden in zwei Bildungsregionen zerrissen, wo natürlich eine unterschiedliche Praxis gelebt wird. Die großen Unterschiede zwischen den Herausforderungen in Städten wie Leonding und in kleineren Eferdinger Gemeinden stellen dabei sicher zusätzliche Herausforderungen dar. Außerdem bildet der Pflichtschulinspektor ein wichtiges Bindeglied zur Kinder- und Jugendhilfe. Auch da gibt es dann innerhalb vom Bezirk große Unterschiede, je nachdem, ob die Gemeinde oberhalb oder unterhalb der B1 liegt.
Welche Alternativen hätte es zu dieser Entscheidung gegeben?
Es wäre eine Gelegenheit gewesen, um ein neues System für ganz Oberösterreich zu machen. Aber selbst wenn der Reformmut von ÖVP/FPÖ dazu nicht ausreicht, wäre es besser gewesen, die Bildungsregion Linz-Land mit ihren vielen Kindern zu stärken anstatt zu zerteilen. Die Pflichtschulinspektoren für Eferding und Grieskirchen könnte man hingegen zusammenlegen – wie bei den Bezirkshauptmannschaften. Tatsächlich kommt es aber jetzt zum Schildbürgerstreich, dass für das Schulzentrum Hart in Zukunft zwei Pflichtschulinspektoren zuständig sein werden – jener aus Eferding für die Volksschule und die Neue Mittelschule. Die Sonderschule und das Polytechnikum bleibt hingegen in Linz-Land.
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