Forsthaus Waldschenke geschlossen

Maria und Ernst Paltram in ihrem geliebten Forsthaus
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  • Maria und Ernst Paltram in ihrem geliebten Forsthaus
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Den Bertreibern blutet das Herz.

Seit Sommer 2011 hat die Familie Ernst und Maria Paltram mit ihrer Tochter, die auch einen Gewerbeschein hat, die Jausenstation Forsthaus im Mistelbacher Wald von der Stadtgemeinde Mistelbach gemietet. Würstel, Toast, belegte Brote und Getränke auszuschenken war erlaubt. Früher war es ein Schutzhaus, in dem man warme und kalte Speisen auch ohne Konzession verkaufen konnte.*)
Da es im Haus weder Strom noch Fließwasser gibt, hat die Familie täglich das Wasser in großen Kanistern mit ihrem Auto hingebracht. Die Gas- und Kerzenbeleuchtung sorgte für entsprechende Romantik. Wanderer (der Jakobsweg führt direkt vorbei), Spaziergänger, Landwirte, Familien mit Kinder wie auch Jäger und vor allem Stammgäste sind gerne in die einsame Schenke gekommen um die Waldesluft und -Ruhe zu genießen.

Hobby und Liebhaberei
„Mein Traum war immer, eine Hütte zu betreiben, so haben wir halt das Forsthaus gemietet. Wir freuen uns einfach, wenn sich die Leute bei und wohlfühlen“, erzählt Maria Paltram, die in ihrem Brotberuf als Krankenschwester im Weinviertel Klinikum tätig ist.
„Ich komme fast täglich her. Dieses Haus ist Liebhaberei und Hobby. Ich finde hier immer Arbeit, aber Gewinn bringt es keinen, eher das Gegenteil. Da gibt es Leute die glauben, dass wir davon reich werden. Irgendwer mag uns nicht, wir werden ständig angezeigt“, wundert sich Ernst Paltram über Neid und so viel Gehässigkeit.

Der „Smoker“ ein Griller mit Räucherfunktion wäre dort sehr praktisch gewesen, doch nicht erlaubt. Ernst Paltram hat ihn weggeräumt und Strafe gezahlt. Bei der Lebensmittelinspektion hat immer alles gepasst.
Einige Male im Jahr gibt es Festlichkeiten wie Frühschoppen. „Wir haben in einem Gasthof 120 Essen gekauft, aber nur 50 davon bei uns verkaufen können. Das war auch ein Verlustgeschäft, aber den Besuchern hat‘s gefallen.
Dreimal pro Jahr brachte die Freiwillige Feuerwehr 1000 Liter Wasser. „Wir waren sehr froh und dankbar und haben auch dafür gespendet.“

Kleinstbetriebe sterben aus
Die Finanzpolizei hat Ernst Paltram vor Gästen wie einen Schwerverbrecher aus dem Haus geholt und wirft ihm Schwarzarbeit vor: „Aber das ist doch der Betrieb meiner Tochter, da kann ich mitarbeiten so viel ich will, hat mir die Krankenversicherung bestätigt. Wir zahlen Steuer und haben alles erfüllt, was gefordert wird, doch dieser Anzeigenterror hört nicht auf. Meiner Tochter reicht‘s.“
Sie hätten sogar schon auf die Registrierkassa gespart, erzählen die Beiden.
Bgm. Alfred Pohl: „Ich finde es ewig schade, dass das Forsthaus als Jausenstation und gemütlicher Rastplatz wieder einschläft.“
Und das Schlimmste – der Wanderweg, um den die Paltrams seit vier Jahren kämpfen, damit er angelegt wird, um das Forsthaus ohne ein Stück auf der Straße gehen zu müssen, erreichen zu können – wird nun endlich gemacht…..
Wieder ein kleines Stück Geschichte, das zugrunde gehen soll.

*) Geregelt ist der Begriff des Schutzhauses oder der Schutzhütte im § 111 Abs 2 Z. 2 Gewerbeordnung als in einer nur schlecht erschlossenen Gegend gelegen „ein einfach ausgestatteter Betrieb“, welcher für die Beherbergung von Gästen, die Verabreichung von Speisen jeder Art und den Verkauf von warmen und angerichteten kalten Speisen, der Ausschank von Getränken und dem Verkauf dieser Getränke in unverschlossenen Gefäßen im Rahmen dieses Betriebes keines Befähigungsnachweises für das Gastgewerbe bedarf, der Hüttenwirt also kein ausgebildeter Gastwirt sein muss.

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