„Kinder werden stigmatisiert“
Missstände in Jugendwohnheim: LR Darabos kritisiert Vorgangsweise der Volksanwaltschaft
EISENSTADT/GOLS (uch). Die Vorwürfe der Volksanwaltschaft, wonach es in einer sozialpädagogischen Wohngemeinschaft in Gols zu Missständen gekommen sei, waren auch Thema in der Fragestunde des Burgenländischen Landtags.
„Es werden Kinder verdächtigt, die damit nichts zu tun haben“
Soziallandesrat Norbert Darabos übte dabei Kritik an der Volksanwaltschaft. So würden jetzt Kinder verdächtigt werden, die damit nichts zu tun haben. „Ein 16-Jähriger hat mich angerufen. Er möchte Kindergärtner werden und glauben alle, er war der, der diese Missbrauchsfälle zu verantworten hätte. Die Vorgangsweise der Volksanwaltschaft hat dazu beigetragen, dass hier Kinder möglicherweise stigmatisiert und traumatisiert werden“, so Darabos. Deshalb habe er auch angeordnet, dass Psychologen des Landes das Heim aufsuchen.
Keine Schließung der Einrichtung
Darabos selbst wurde erstmals im Herbst 2017 über die Vorfälle informiert. „Nachdem die Fachaufsicht der Sozialabteilung keine systematische Verfehlung in einem Ausmaß feststellen konnte, welche eine Schließung der Einrichtung rechtfertigen würde, wurde eine Besprechung der Bezirkshauptmannschaften anberaumt und die Einrichtung mit dem Missständen konfrontiert“, berichtete Darabos. Seitens der Fachaufsicht wurde der Wunsch an die Bezirkshauptmannschaften der Wunsch herangetragen, die „Gefährder“ in eine andere Einrichtung zu verlegen, um die anderen Kinder zu schützen.
Insgesamt haben die Abteilungen aus der Sicht des Soziallandesrates richtig gehandelt.
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