Verladebahnhof in Parndorf: Kampfansage gegen das Projekt
Der Verladebahnhof in Parndorf soll laut Plan riesige Dimensionen annehmen. Man möchte dagegen kämpfen.
PARNDORF (cht). Wir haben über die geplante Verlängerung der Seidenstraße von China bis nach Österreich berichtet. Dabei soll die bereits bestehende Breitspurbahn von Košice (Slowakei) nach Österreich verlängert werden. Damit wäre eine direkte und schnelle Zugsverbindung von China über Russland, die Ukraine und die Slowakei bis in die Nähe von Wien geschaffen.
Verladeterminal notwendig
"Notwendig wird dann allerdings ein Verladeterminal, um von der Breitspurbahn auf unser Schienennetz zu wechseln", weiß Parndorfs Bürgermeister Wolfgang Kovacs. "Dieser Verladebahnhof hätte für die ganze Region dramatische Auswirkungen. Daher haben wir auch mit Landeshauptmann Niessl Kontakt aufgenommen, um genauere Informationen über diese Pläne zu erhalten. Dadurch wurde nun zumindest am 16. März 2018 eine Erstinformation organisiert."
Brief an Gemeinden
Aufgrund dieser Informationen hat die Gemeinde Parndorf nun einen Brief an die umliegenden Gemeinden ausgeschickt und um Hilfe gebeten. "Der Verladebahnhof stellt kein Parndorfer Problem, sondern ein regionales Problem dar", so Bürgermeister Kovacs. "Und es kommt auch schön langsam Bewegung hinein. Ich habe schon Rückmeldungen von einigen Bürgermeistern aus der Region bekommen, die uns bei unserem Kampf helfen wollen. Denn: Hier kann man keine Kompromisse eingehen, hier kann es nur Kampf geben."
Unvorstellbare Ausmaße
Die Ausmaße des Terminals sind unvorstellbar groß. "In ganz Österreich gibt es kein Terminal mit ähnlicher Größe. Von der ÖBB wird ein Vergleich mit dem Verladebahnhof Inzersdorf genannt. Dieser ist schlimm genug, aber der in unserer Region geplante wäre achtmal so groß", so Kovacs. "Wir reden hier von 150 - 200 Hektar. Die Länge beträgt zumindest fünf Kilometer, die Breite 300 Meter."
Auf in den Kampf
"Es geht hier nicht darum, den Verladebahnhof ein paar Meter zu verlegen, wir wollen ihn hier einfach nicht", so Kovacs. Es gibt auch schon Überlegungen, wie man gegen den Bahnhof vorgehen könnte. "Einerseits auf der Natura 2000-Schiene, die Leithaauen sind auf niederösterreichischer Seite bereits Natura 2000-Gebiet. Das Burgenland könnte hier nachziehen. Und der zweite Ansatz sind die Arbeitsplätze. Die Regierung spricht immer von 4.000 Arbeitsplätzen. Allerdings handelt es sich hier nur um 300 Leute direkt am Verladeterminal. Die restlichen Arbeitsplätze sind in den Betrieben und Logistic-Unternehmen gerechnet, die sich hier ansiedeln wollen. Das geht allerdings nicht ohne Umwidmung der Gemeinde. Und die wird es sicherlich nicht geben", so Kovacs.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.