Sommerlektüre für Kids: Jeder wie er's mag – mit VIDEO

SCHÄRDING. "Allgemeines Patentrezept für ein erfolgreiches Kinderbuch gibt es keines", weiß die Buchexpertin. Denn: "Jedes Kind ist anders, hat andere Vorlieben, andere Interessen." Will der eine möglichst viele Bilder zur Geschichte serviert bekommen, kann es einem anderen nicht genug Text sein. Stehen die einen auf Ritter und Prinzessinnen, lesen andere lieber von Einhörnern und Dinosauriern. 

"Lieselotte Kuh" liegt hoch im Kurs

Dennoch verrät uns die Buchexpertin, einige Buchtitel und Buchreihen, die bei ihren jungen Kunden gerade besonders beliebt sind. Fühlbücher und Bücher mit Bewegungselementen seien bei den Kleinsten, Kinder bis etwa zwei Jahren, derzeit recht gefragt. Im Vorlesealter bis sechs Jahren stehen die Lieselotte Kuh-Bücher hoch im Kurs. Ebenso wie Werke des Grüffelo-Erfinders Axel Scheffler, Geschichten vom alten Petersson und seinem Kater Findus und die "Ein Haufen Freunde"-Reihe von Kerstin Schöne, in der nett illustriert erzählt wird, was Freunde immer so miteinander tun können. "Fürs letzte Kindergartenjahr lesenswert ist: 'Der Löwe, der nicht schreiben konnte' von Martin Baltscheit", zählt Schachinger weiter auf.
Wenn die Kinder dann schon selber lesen können, seien Bücher mit Bildelementen im Text sehr beliebt – wie sie etwa die Lesezug-Reihe des österreichischen Verlags G & G für verschiedene Lesestufen anbietet. "Hier findet jeder Erstleser für ihn spannende Geschichten. Die Themen reichen von Abenteuern über Ritter bis hin zu Freundschaft und erster Schultag", erklärt die Buchhändlerin. Während Burschen ab sechs Jahren gerne zur Olchi-Reihe greifen – der Titelheld lebt auf der Müllhalde, ernährt sich von Müll und hat einen etwas derben Wortschatz – stehen Mädchen auf die Erstleser-Variante von Linda Chapmans "Sternenschweif", einem Einhorn, das mit seiner Freundin aus der Menschenwelt spannende Geschichten erlebt. Nicht vergessen werden dürfen zeitlose Klassiker wie die Abenteuer des Räubers Hotzenplotz, Lindgren- und Nöstlinger- sowie Mira Lobe-Geschichten, wirft Schachinger ein. 

Für Achtjährige: Tafiti, Drache Kokosnuss und Liliane Susewind

Ein Renner bei den Acht- bis Zehnjährigen ist derzeit "Tafiti". Das von Julia Böhme erdachte Erdmännchen erlebt in der Savanne lustige Abenteuer mit seinen Freunden. Auch die Baumhaus-Reihe, in der zwei Geschwister mit einem magischen Baumhaus durch Zeit und Raum reisen, zählt in dieser Altersstufe zu der gern gelesenen Lektüre. Ebenso wie Drache Kokusnuss von Ingo Stiegner. Mädchen schwören auch auf Liliane Susewind von Tanya Stewner, ein Mädchen, das mit Tieren sprechen kann, und auf die "Haferhorde", Pferdebücher von Luza Kolb. 
Ab acht bis zehn Jahren werden "Gregs Tagebuch" und "Mein Lotta Leben" interessant – Bücher im Tagebuch-Style mit Bebilderung. Auch Fantasy wird immer beliebter, so etwa "Die Schule der magischen Tiere" von Margit Auer, in der Kinder in eine Zauberschule gehen und dort im ersten Jahr ihr magisches Tier finden. Oder "Scarry Harry" von Sonja Kaiblinger. "Darin landet der kleine Sensenmann bei den Menschen. Er kommt rum, sieht sich um, weil er nicht nur seinen Job machen will. Das Buch zeichnet sich durch einen leicht gruseligen Humor aus", erzählt Schachinger. Zeitlos beliebt seien außerdem Detektivgeschichten wie "Die drei ???" und "Die drei !!!". Und noch zwei weitere Buchtipps hat die Buchexpertin auf Lager: "Winston" von Frauke Scheunemann und "Snöfrid aus dem Wiesenthal" von Andreas Schmachtl. Ersterer ist ein Kater, der als Detektiv arbeitet, zweiterer ein echter "Snöfrid", der letzte seiner Art. "Die Geschichten fallen unter die Sparte abenteuerlicher Fantasy, lieb erzählt, mit vielen Illustrationen und vor allem witzig", so Schachinger.    
Und was ist Schachingers absolutes Kinder-Lieblingsbuch? "Meine absolute Lieblingsautorin ist Cornelia Funke. Ihre bekanntesten Bücher sind die Tintenherz-Trilogie oder 'Der Herr der Diebe'."