Lithiumbatterien im Müll: "Die sind wie kleine Bomben"
E-Mobilität stellt Schärdinger Abfallprofis vor fast unlösbare Aufgaben – vor allem Lithiumbatterien.
BEZIRK (ebd). Es läuft beim BAV Schärding. Die Zahlen für 2017 gleichen fast punktgenau dem Zahlenwerk von 2016, das bereits auf hohem Niveau lag. So stieg die Restabfallmenge 2017 gegenüber 2016 nur mehr leicht von 81,4 auf 82,21 Kilo pro Einwohner. Wie der Vorsitzende des BAV Schärding, Roland Wohlmuth, betont, nutzten dafür 77 Prozent der Haushalte bereits den 6-wöchigen Entleerungsmodus. "Je weniger oft die Mülltonne voll ist, desto bewusster trennen die Leute." Ziel sei es hier, die Quote auf 80 Prozent zu steigern. Wohlmuth wird nicht müde zu betonen, dass die Gebühren im Bezirk Schärding nicht zuletzt aufgrund der schlanken Verwaltung die günstigsten in ganz Oberösterreich sind. So liegt der Verwaltungsanteil bei lediglich vier Prozent. Einziger Wermutstropfen: Obwohl die Menge des "Gelbe Sacks" erstmals um 2,1 Prozent auf 1.125 leicht gesunken ist, würde sich Wohlmuth wünschen, dass die Bürger PET-Flaschen und Co. vermehrt in die Altstoffsammelzentren bringen. "Alles was in die ASZ's gebracht wird, ist unser Geld. Das ASZ ist unsere Cashcow – deshalb hat der BAV Schärding auch keine Schulden." Und das, obwohl die teure Entsorgung des Grünschnitts – die seit drei Jahren gratis angeboten wird – massiv zunimmt. So stieg der Anteil am Gesamtsammelvolumen auf 9.574 Tonnen (2016: 9.010 Tonnen).
"Das sind kleine Bomben"
Kopfzerbrechen bereitet den Schärdinger BAV Verantwortlichen die Entsorgung von Lithiumbatterien – wie sie in Handys, Laptops, Akkuschraubern oder E-Autos zu finden sind. "Das sind kleine Bomben", sagt Wohlmuth. "Die können explodieren, wenn sie unsachgemäß behandelt werden." Für die Entsorgung wurden deshalb neue, spezielle Behälter angeschafft. "Die Entsorgung ist ein Riesenproblem." Dem fügt Verbandssekretär Walter Köstliger hinzu: "In Österreich gibt es derzeit noch kein Entsorgungswerk dafür, sondern nur in Deutschland. Deshalb müssen wir hier schnell handeln."
Zwei ASZ's zu sanieren
Apropos arbeiten. Aktuell gibt es im Bezirk acht Altstoffsammelzentren. Die beiden Standorte Engelhartszell und Raab sollen auf absehbare Zeit "aufgepeppelt" werden. "Engelhartszell zählt du den ältesten ASZ's und gehört deshalb saniert. In Raab bedarf es über kurz oder lang einer Erweiterung", weiß Köstlinger. Und wo liegt neben der Aufklärung über die richtige Lithiumbatterien-Entsorgung sonst noch der Fokus für 2018? Dazu Wohmuth: "Wir werden in Sachen Flurreinigung und AntiLittering mit Bannern und Aufstellern Bewusstseinsbildung betreiben. Zudem ist geplant, an den Friedhofsstandorten verstärkt Abfalltrennungen durchzuführen."
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