Kontrabassbauer aus Hallein

Klaus Zuckerstätter bei der Arbeit in seiner Werkstatt in Hallein.

HALLEIN (tru). Am Boden Hobelspäne, im Regal Lackfläschchen, auf dem Arbeitstisch ein Kontrabass. Klaus Zuckerstätter, Halleiner und ortsverbundener Tennengauer steht lieber, seine Hände auf den Skizzen und einem Samttuch abgelegt. "Ich habe mich schon immer für Saiteninstrumente interessiert, aber erst mit 28 den Beruf des Geigenbauers erlernt", sagt er. Seine Lehrmeister fand er in Passau und in der Halleiner Goldgasse. "Natürlich spiele ich auch selber, zu meinem eigenen Vergnügen, aber vor allem um die Instrumente optimal einstellen zu können. Eine meiner frühen Leidenschaften ist das Sammeln und Verarbeiten verschiedener Naturharze zur Lackherstellung bezüglich Farbe, Klang und Haptik."

Faszination spürbar

Exakt und bestimmt wird das Werkzeug an die Schnecke gesetzt. Die Arbeit kann also beginnen. Hals, Boden und Zargen dieser großen Streichinstrumente fertigt der Meister aus feinjährigem Ahorn. Für die Decken verwendet er selbst geschlagenes Haselfichtenholz aus dem Lungauer Lessachtal. "Dieses Holz wächst langsam auf über 1.000 Metern Höhe, ist etwas leichter als herkömmliches Fichtenholz und klingt fantastisch. Über Jahrhunderte hinweg haben sich die akustischen Eigenschaften dieser beiden Holzarten bewährt. Grund genug, diese Tradition weiterzuführen und auf das Altbewährte zu setzen.

Charaktersache

"Jedes Instrument ist individuell, ein in allen Teilen handgefertigter Organismus.“
In der Werkstatt ist es ruhig, welche Melodien die Kontrabassisten der Wiener oder Bamberger Symphoniker, der Wiener Philharmoniker oder des Freiburger Barockorchesters auf den Kontrabässen spielen, kann man nur erahnen. "Ja, ich habe auch internationale Kunden aus Island, Portugal und den USA." Vor kurzem, erzählt der Vater zweier, inzwischen erwachsener Kinder, wurde ihm ein Kontrabass für eine aufwändige Reparatur aus Lissabon "in einer über 100 Kilo schweren Transportkiste" mit der Spedition zugestellt. "Für mich ist es wichtig, dass Menschen auf echten Instrumenten spielen und nicht auf Industrieprodukten ohne Herz und Seele.“

Jahrhunderte alt

Streichinstrumente haben eine lange Lebensdauer, "300 Jahre sind keine Seltenheit". Da zahlt sich eine Restaurierung, "die schon mal drei Monate dauern kann" aus. Derzeit arbeitet der 50-Jährige an einem Wiener Kontrabass aus dem Jahr 1780. Dass so alte Stücke wertvoll sind, will der Kontrabassbauer nicht vorenthalten. "Ja es gibt Kontrabässe, die kosten dann schon mal eine halbe Million Euro. Das sind Stücke berühmter Geigenbauer aus Venedig, Cremona oder Brescia aus dem 16./17. Jahrhundert, wahnsinnig schön, das Nirvana für Kontrabassisten."

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