Lieber Zweitwohnung als Hotelkomplex
Im Rußbacher Haasfeld soll ein Bauprojekt mit Ferienhäusern entstehen - 200 Betten könnte das zusätzlich bringen.
RUSSBACH (tres). Im Mai 2013 gingen in Rußbach die Wogen hoch, als durchgesickert war, dass in der kleinen Gemeinde mit 784 Einwohnern ein großes Bauprojekt realisiert werden soll. Im Ortsteil Schattau, im Haasfeld, gibt es Pläne für eine touristische Nutzung: 20 Häuser könnten dort errichtet werden, nicht für Einheimische, sondern für Touristen: ein Feriendorf wäre der Plan. Einige Anrainer finden das nicht so toll. Sie hätten lieber weiterhin eine Blumenwiese vor der Nase.
Ein Abwasserkonzept fehlt
Heute, mehr als drei Jahre später, hat sich dort aber noch immer nichts getan. Warum nicht? "Wir warten jetzt seit eineinhalb Jahren auf ein Abwasserkonzept, aber die Erbgemeinschaft, der die Liegenschaft gehört, hat bis heute keines eingereicht", erklärt Bgm. Josef Grasl: "Sobald es da ist, werden wir in der Gemeindevertretung darüber verhandeln. Die Sache wäre ja eigentlich schon geritzt, aber der Investor, der hier ein Bauprojekt mit 200 Betten hinstellen möchte, will natürlich eine Sicherheit, ob er bauen darf und ohne dem Abwasserkonzept geht hier gar nichts."
Rußbach brauche diese 200 Betten dringend, meint der Bürgermeister und hofft, "dass jetzt bald einmal etwas weitergeht". Über die Köpfe der Anrainer hinweg will Grasl aber nichts entscheiden: "Es gibt dann natürlich zuerst eine Projektpräsentation. Und es werden Ferienhäuser, keine Zweitwohnungen."
Ganz versteht er allerdings nicht, warum das Land Salzburg so gegen Zweitwohnsitze wettert: "Ist es besser, große Hotelkomplexe herumstehen zu haben, die das halbe Jahr - abseits der Wintersaison - leer stehen? Da wären mir persönlich Zweitwohnsitze lieber, die bringen ja auch Kaufkraft im Ort."
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