Anlage kann nicht alles klären – wenn das WC zum "Tatort" wird
Feuchttücher, Katzenstreu, Strumpfhosen und auch Salat bereiten den Kläranlagen Probleme.
SCHWANENSTADT. "Man sollte immer dran denken, wie man es machen würde, wenn es einem selbst gehört", appelliert Susanne Haberl an die Eigenverantwortung jedes Einzelnen. Die Kosten für die Abwasserbeseitigung hätten alle zu tragen, sagt die Geschäftsführerin des Reinhaltungsverbandes (RHV) Schwanenstadt und Umgebung, einer von insgesamt fünf Abwasser- und Reinhaltungsverbänden im Bezirk.
In der verbandseigenen Kläranlage in Staig – eröffnet im Herbst 1978 – wird das Abwasser aus insgesamt elf Gemeinden gereinigt. Dem Verband selbst gehören rund 38 Kilometer Kanal. Etwa 250 Kilometer sind es in den Gemeinden, Tendenz steigend. "Wir sehen uns als Dienstleister im Sinne der Umwelt", so Haberl. Auch die Anforderungen steigen stetig. 1996 gab es nur eine Pumpe, mittlerweile betreuen die Mitarbeiter 100 Pumpwerke.
Feuchttücher "killen" Pumpe
"Die Pumpe schluckt nicht alles, weshalb es immer wieder zu Störungen kommt", betont die Geschäftsführerin. "Eine Damenstrumpfhose soll daher ebenso wenig über das WC entsorgt werden wie Lebensmittel oder Katzenstreu." Ein ganz besonderes Problem stellen Feuchttücher dar. "Da sich Feuchttücher im Wasser nicht auflösen oder zersetzen, verstopfen sie Toiletten, Abflussrohre und sogar ganze Kanalstränge", informiert der RHV in der Broschüre "Tatort WC". Feuchttücher gelten als "Killer" der Pumpe.
Klärschlamm wird verwertet
Bevor die Wasserfracht in die Klärbecken kommt, geht sie durch einen Rechen. "Alles, was größer als drei Millimeter ist, wird herausgeholt und muss entsorgt werden", sagt Haberl. Deshalb sei es so wichtig, keine Lebensmittel und Ähnliches über das WC zu entsorgen. "Pro Jahr reinigen wird etwa 1,6 Millionen Kubikmeter Abwasser", so die RHV-Geschäftsführerin. Auch die Anforderungen für eine Verwertung des Klärschlammes in der Landwirtschaft werden von der Kläranlage Schwanenstadt erfüllt.
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