Essen: Appetit auf Regionales wächst

Hannes & Christine Stöttinger, Mitglieder, ehrenamtliche Mitarbeiter und Konsumenten bei "Gutes von Dahoam" in Rüstorf.
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BEZIRK (ju). "Wir haben uns sehr positiv entwickelt", sagt Andreas Pölzleitner, Obmann des Vereins "Gutes von Dahoam" in Rüstorf. Als erste von mittlerweile fünf sogenannten Foodcoops im Bezirk hat "Gutes von Dahoam" (www.gutesvondahoam.at) im Mai 2015 den Betrieb aufgenommen. "Das erste halbe Jahr war es etwas stressig. Jetzt funktioniert’s bestens", so Pölzleitner. Eine Foodcoop – zu Deutsch Lebensmittelkooperative – ist der Zusammenschluss von Personen und Haushalten, die selbstorganisiert regionale und biologische Produkte direkt vom Erzeuger beziehen.

70 Mitglieder im Verein

Der Rüstorfer Verein hat mittlerweile 70 Mitglieder, rund 30 Produzenten liefern. "Die Waren werden wöchentlich in unseren Shop nach Mühlwang gebracht. Dort holen die Mitglieder ihre vorbestellten Lebensmittel dann jeden Freitag ab“, erklärt Pölzleitner. Im Schnitt gibt es derzeit zwischen 25 und 30 Bestellungen pro Woche. Der Verein arbeitet ehrenamtlich und unentgeltlich. Mit einem kleinen monatlichen Geldbeitrag finanzieren die Mitglieder nur Miete, Betriebs- und Verwaltungskosten. "Und jedes Mitglied arbeitet auch im Shopdienst mit", betont der Obmann.

Wachsendes Interesse

Ebenfalls 2015 hat die "Regio-nalspeis" in Neukirchen an der Vöckla (www.regionalspeis.at) ihren Betrieb aufgenommen. Seit dem Vorjahr gibt es "AtterGuat" in Straß im Attergau (www.atterguat.at) und die Foodcoop Vöcklabruck, untergebracht im Offenen Technologielabor Otelo (vb-transition.at/solidarische-landwirtschaft). Das Vöcklabrucker Konzept beinhaltet auch noch die Solidarische Landwirtschaft von Stefanie Reisenberger aus Manning. Reisenberger beliefert 40 Konsumenten, die im Voraus "Ernteanteile" erworben haben. Jüngstes Foodcoop-Projekt ist "Querfeldein Pöndorf" (www.querfeldeinpoendorf.at), das im vergangenen Juni gestartet wurde. Das Interesse an Foodcoops wächst – sowohl bei Konsumenten als auch Produzenten. In anderen Gemeinden wird ebenfalls bereits mit regionalen Einkaufsgemeinschaften geliebäugelt.

Vorteile für Konsumenten und Produzenten

"Die Vorteile solcher Projekte sind vielfältig: Die Konsumenten wissen, was sie kaufen und später essen. Es herrscht absolute Transparenz über die Produzenten und deren Produkte. Der große Vorteil für Produzenten sind der sichere Absatzmarkt und ein guter Preis", sagt Johannes Meinhart, zuständig für Nachhaltigkeit und Umwelt im Regionalmanagement OÖ, Geschäftsstelle Vöcklabruck-Gmunden. Er hat drei der Foodcoops im Bezirk im Agenda-21-Prozess begleitet. "Foodcoops haben auch zum Ziel, lokale Versorgungsschienen zu sichern beziehungsweise wieder aufzubauen", so Meinhart.

Zur Sache

Vor zehn Jahren wurde in Wien mit dem "Bioparadeis" die erste Foodcoop Österreichs gegründet. In OÖ sind seither 30 Projekte entstanden. Mit dem Schwerpunkt "Appetit auf Zukunft" fördert das Umweltressort unter Landesrat Rudi Anschober Initiativen zur Vernetzung von Konsumenten und Produzenten.
Foodcoops grenzen sich klar vom Lebensmittelhandel ab. Bei den Waren handelt es sich hauptsächlich um regionale Lebensmittel und Produkte aus landwirtschaftlicher Erzeugung. Die Vereine betreiben eine reine Vermittlungstätigkeit, die Waren werden nur an Mitglieder abgegeben. Produzenten sollen aus rechtlichen Gründen nicht Mitglied der belieferten Foodcoop sein.
Weitere Informationen zu Foodcoops und deren Aufbau unter www.foodcoops.at und www.bio-austria.at/aaz.

Hannes & Christine Stöttinger, Mitglieder, ehrenamtliche Mitarbeiter und Konsumenten bei "Gutes von Dahoam" in Rüstorf.
Andreas Pölzleitner: "Unser Verein ,Gutes von Dahoam’ hat sich schneller entwickelt als erwartet." | Foto: privat
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