Suchtgiftring in Völkermarkt ausgehoben
Mann (29) wollte Suchtgifthandel aufbauen. Ganze Familie war miteingebunden.
VÖLKERMARKT. Nach monatelangen Ermittlungen durch drei Polizistinnen der Suchtmittelerhebungsgruppe des BPK Völkermarkt konnte ein Suchtgiftring mit 22 verdächtigen Personen ausgehoben werden. Zehn Verdächtige werden wegen Verbrechen nach dem Suchtmittelgesetz der Staatsanwaltschaft Klagenfurt angezeigt.
"Familiengeschäft"
Von Dezember 2017 bis zum heurigen März bestellte ein Mann (29) aus dem Bezirk Völkermarkt im Internet insgesamt mindestens 3.000 Stück Ecstasy, 150 Gramm Kokain und 80 Gramm Cannabis. "Der Mann war gerade wegen Betrugs aus dem Gefängnis entlassen worden. Nun war er dabei, einen illegalen Suchtgifthandel aufzubauen", erklärt Chefinspektor Rudolf Stiff. Die Polizei kam ihm jedoch zuvor. Im Lauf der Ermittlungen stellte sich außerdem heraus, dass er der Kopf einer kriminellen Vereinigung ist, der auch seine Mutter, seine Schwestern und Stiefschwestern angehörten.
Kuriere und Geldgeber
Die Mutter und die Schwestern des Verdächtigen fungierten als Mittäterinnen, indem sie die Suchtmittel an Abnehmer verteilten, Postsendungen aus dem Internet entgegennahmen und Kurierfahrten durchführten.
Zwei weitere Tatverdächtige fungierten als Geldgeber und investierten wissentlich in den Ankauf von Suchtmitteln, mit Aussicht auf hohe Gewinne. Ein Abnehmer von Suchtmittel wurde als Geldeintreiber verwendet.
Zwei Sub-Dealerinnen verkauften mindestens 550 Stück Ecstasy, 30 Gramm Kokain und 50 Gramm Cannabis an einen Jugendlichen, der es wiederum an andere Jugendlich verteilte. Ein weiterer Verdächtiger verkaufte mindestens 150 Stück Ecstasy sowie auch Drogenersatzmittel. Die Suchtmittel wurden mit hohen Gewinnspannen weiterverkauft.
Festnahme in Völkermarkt
Der 29-jährige Mann wurde am 24. März von Beamten des EKO-Cobra in Völkermarkt festgenommen. Bei der anschließenden Hausdurchsuchung wurden noch 22 Gramm Kokain und Ecstasy sichergestellt. Der Mann wurde in die Justizanstalt Klagenfurt eingeliefert. Die weiteren Beteiligten werden ebenfalls der Staatsanwaltschaft Klagenfurt angezeigt.
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